Richtfest für Friedhofsvilla in Neubrandenburg
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Wer in diesen Tagen den Blick von der Hochbrücke Richtung Neuen Friedhof schweifen lässt, der erkennt ganz genau: Am Standort der ehemaligen Friedhofsverwaltung tut sich etwas – genauer gesagt ein Stück dahinter. Denn dort, wo einst Bäume und Ruinen zu finden waren, steht nun ein neuer Wirtschaftstrakt, der gerade Richtfest gefeiert hat, nach nur gut 50 Tagen Bauzeit. Bauherrin und Eigentümerin der neuen Friedhofsgärtnerei ist Doreen Peter, die vor einigen Jahren auch die imposante Villa gekauft hat. Neubrandenburg.
Doreen Peter ist keine Unbekannte. Seit fast 20 Jahren betreibt sie ihr Blumen- und Bestattungshaus in Neubrandenburg. Vor 15 Jahren hat sie das Bestattungshaus ihrer Eltern in Friedland übernommen. Und nun nennt sie die einstige Friedhofsverwaltung, ein Haus von 1927, ihr Eigen. „Ich möchte Neubrandenburg einen Teil seiner Historie zurückgeben“, erklärt sie einen ihrer Beweggründe, sich für dieses Areal am Neuen Friedhof zu entscheiden.
Historische und geschichtsträchtige Gebäude haben es der gebürtigen Friedländerin angetan. Schon in Friedland hat sie vor etwa drei Jahren das Haus der ersten Friedländer Feuerwehr erworben, das gelbe Fachwerkhaus am Markt. Sie selbst wohnt übrigens auch in einem Fachwerkhaus.
Den beiden Gebäuden in Neubrandenburg soll wieder neues Leben eingehaucht werden – im ganz ursprünglichen Sinn, eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft. Doreen Peters Niederlassung in der Salvador-Allende-Straße hatte nach ihren Angaben die Kapazitätsgrenze erreicht, daher hat sie sich für die alte Friedhofsvilla entschieden. Sie betont allerdings, dass ihre Bestattungshäuser sowohl in der Neubrandenburger Oststadt als auch am Friedländer Markt bestehen bleiben. Die einstige Friedhofsvilla am Fuße der neuen Ortsumgehung in Neubrandenburg ist in Doreen Peters Augen ein Haus, was untrennbar mit dem Friedhof verbunden ist. „Es wäre doch traurig, wenn eine ganz andere Branche hier Einzug gehalten hätte“, meint die 50-Jährige, die Historie hegen und pflegen wolle. Friedhofskultur lautet da ihr Stichwort. „Mein Herz hängt an Tradition“, meint sie. Mit Bauen kenne sie sich indes aus: „Das ist meine Leidenschaft“, sagt sie. Schon ihr Bestattungshaus in der Allende-Straße habe sie gemeinsam mit Vater Rainer in zwei Jahren Bauzeit auf die Beine gestellt. Aus den Ruinen einer ehemaligen Gaststätte sei ihre Niederlassung entstanden.
Für die alte Friedhofsgärtnerei im hinteren Teil des Grundstücks geht es nun also voran, 2021 soll alles auf dem Areal fertig sein – Ausbau, Umbau, Neubau. Es soll unter anderem auch ein Wintergarten mit Friedhofscafé entstehen, so Doreen Peters Pläne.