Ukraine-Krieg
Russlandfahne löst Streit in Kleingartenanlage aus
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Maximilian Lill
Eine Russland-Fahne sorgt für Unfrieden bei Kleingarten-Pächtern in Neubrandenburg. Eigentlich genießen die „Gartenfreunde” Ruhe und Idylle in ihren liebevoll gestalteten Rückzugsorten. Auch das Hissen von Flaggen und Fahnen gehört für manche dazu. Doch mit der Russland-Fahne ist offenbar erst einmal Schluss mit Harmonie und Idylle.
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Diese in der aktuellen Zeit zu hissen sei „eine absolute Unart”, findet der Vorsitzende des Vereins. „Wir haben hier ukrainische Gartenfreunde, die müssen jeden Tag an der Flagge des Landes vorbei, welches ihr Land angreift”. Auch schreibe die Satzung der Anlage politische und konfessionelle Neutralität vor. Eine Russlandfahne verstößt seiner Meinung nach dagegen. Der soziale Friede müsse eben noch gewährleistet werden können.
Russland-Flagge soll nicht für Putin stehen
Die Pächterin des Gartens mit der Flagge sieht das natürlich anders. Die Fahnen-Aktion sei mit ihren Nachbarn abgesprochen und niemand habe etwas dagegen gehabt, sagt sie. Auch stehe die Fahne nicht für Putin oder den schlimmen Krieg, sondern für Russland. Die in der DDR aufgewachsene Frau fühlt sich ungerecht behandelt. „Man muss doch seine Meinung sagen dürfen. Und mir geht es nicht um Putin, sondern die Rücksichtnahme auf Russland. Früher hatten wir eine enge Beziehung zu den Russen und das war gut so.”
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Viele Gartenfreunde seien in dem Flaggenstreit auch auf ihrer Seite gewesen. Eine Abstimmung für oder gegen die Fahne habe es nicht gegeben. Eine Entscheidung sei von oben herab getroffen worden: Unter Androhung von 1000 Euro Ordnungsgeld habe sie dann die Fahne abgehängt. Doch an ein idyllisches Zusammenleben sei momentan nicht mehr zu denken, so die Pächterin.