Vergilbte Akten

Sanierung des Jahnsportforums verzögert sich um Jahre

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Ursprünglich sollte es in zwei Jahren fertig sein, nun können die Arbeiten am Jahnsportforum erst in vier Jahren beginnen. Das liegt auch an unleserlichen Akten.
Veröffentlicht:30.11.2022, 06:03
Aktualisiert:30.11.2022, 06:05

Von:
  • Author ImagePablo Himmelspach
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Die Sanierung des Neubrandenburger Jahnsportforums verzögert sich. Das teilte Sportkoordinator Stefan Köpke im Ausschuss für Generation, Bildung und Sport mit. Die Halle, die für Sport und Veranstaltungen genutzt wird, sollte ursprünglich 2024 fertig saniert sein. Doch mehrere Faktoren stehen dem im Wege, darunter 26 Jahre alte Unterlagen über den Bau. „Es gab Probleme, die teils verblichenen Kopien der Architekten zu digitalisieren. Das ist jetzt geschafft“, sagte Stefan Köpke. Das Veranstaltungszentrum (VZN) habe nun eine Aufgabenbeschreibung für den Veranstaltungsbereich erstellt. Diese dient der Kalkulation der Angebote.

Sieben statt vier Jahren für die Sanierung

Die Handwerker können aber frühestens 2026, möglicherweise auch erst 2027 an die Arbeit gehen. Nachdem auch für den Sportbereich bis zum Jahresende eine Aufgabenbeschreibung erstellt wird, beginnt im kommenden Jahr die europaweite Ausschreibung für Architekten. Ende 2023 könne dann mit der Planung begonnen werden, die laut dem Geschäftsführer der Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft (Neuwoges), Frank Benischke, ein weiteres Jahr in Anspruch nehmen werde. Die Neuwoges ist Führungsgesellschaft des VZN.

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Eine weitere Hürde im Papierdschungel ist die Einwerbung von Fördermitteln. Nach einer neuen Regelung des Bundesinnenministeriums dauere die Anmeldung für Spitzensportfördermittel weitere zwei Jahre – womit aus den ursprünglich für die Sanierung geplanten vier knapp sieben Jahre werden. Wo die Sportler während der Arbeiten trainieren werden, ist bislang ungeklärt.

Stadion-Reparaturen fressen Eigenmittel für Investition

Ein ähnliches Schicksal hat das Jahnstadion, das planmäßig nach dem Jahnsportforum saniert werden soll. Nach gleichen Spielregeln werden die Arbeiten daran voraussichtlich 2033 abgeschlossen sein. Frank Benischke stellte die Frage in den Raum, ob man das Stadion vorziehen sollte. Denn das werde nicht mehr lange halten: Schon jetzt müssten regelmäßig Reparaturen gemacht werden und die Wettkampftauglichkeit stehe wegen Problemen bei der Zeitmessung auf der Kippe. „Wir verreparieren die Eigenmittel für die Investition“, klagte er.

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Bislang steht das Jahnsportforum jedoch an erster Stelle. Dort wird weiterhin die 70-30-Regel gelten: 70 Prozent der Nutzung für den Sportbereich, 30 Prozent für Veranstaltungen. „Wir sehen das Jahnsportforum als Hauptsportstätte des Leistungssports. So eine Halle findet sich im norddeutschen Raum nicht noch einmal“, sagte Martin Ramp. Die Anlagen würden neu hergerichtet, damit sie den aktuellen Anforderungen entsprächen – unter anderem wird die Laufbahn erneuert. Zudem werde geprüft, wie das Jahnsportforum zeitlich effektiver wechselnd von einer Sport- in eine Veranstaltungshalle umgerüstet werden kann.

Eine zeitgleiche Sanierung des Stadions und des Jahnsportforums ist Martin Ramp zufolge ausgeschlossen. „Das wird die Stadt nicht finanzieren können“, sagte er. Wie viel die Sanierung der beiden Stätten kosten wird, sei noch unklar.