Fördertopf entdeckt

Schwimmhallen-Pläne für Neubrandenburg erhalten Aufwind

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Eventuell wird es es ja doch was mit dem Bau einer neuen Schwimmhalle – ohne dass Neubrandenburg ein hohes finanzielles Risiko eingeht. Die Stadtoberen haben da was Neues entdeckt und bewerben sich mit etwas Altem.
Veröffentlicht:14.12.2018, 17:20
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Von:
  • Author ImageThomas Beigang
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In der Stadtverwaltung Neubrandenburgs sind findige Köpfe auf einen Fördertopf der Bundesregierung gestoßen, aus dem möglicherweise der Bau einer neuen Schwimmhalle in der Kreisstadt zum allergrößten Teil finanziert werden kann. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung hat zur Teilnahme an einem Programm aufgerufen, in dessen Sanierungsprogramm kommunale Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur stehen. Die Rede ist von 90 Prozent der Kosten, die der Bund übernehmen könnte.

Eine wahre Goldgrube – wenn das klappt und die Bewerbung Neubrandenburgs die Auswahlkriterien übersteht. Zudem ist Eile geboten, denn schon bis zum 11. Januar muss die Bewerbung für die Förderung eines Schwimmhallen-Neubaus eingereicht sein. Deswegen mussten die Neubrandenburger Stadtvertreter jetzt auch auf die Schnelle einen Beschluss fassen, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Dabei hieß es noch vor Kurzem aus dem Rathaus, erst Ende April werde wieder über die Schwimmhallenplanung geredet, wenn die verschiedenen möglichen Standorte geprüft worden sind. Ratsherr Dieter Kowalick monierte das, ließ sich aber umstimmen. Erst dieser Tage, so gab Oberbürgermeister Silvio Witt auf den Weg, hätten die Verantwortlichen im Rathaus von der Fördermöglichkeit erfahren. Es wäre fahrlässig, es nicht zu versuchen, so den Weg für eine neue Schwimmhalle freizumachen. Zudem sei der Beschluss der Stadtvertretung zwingend notwendig, um sich bewerben zu können.

Variantenvergleich bis Ende April

Sogar einen Plan für die neue Schwimmhalle zog die Stadtverwaltung in der Kürze der Zeit aus dem Ärmel. Der allerdings ist nicht mehr so neu, sondern seit gut drei Jahren Bestandteil der Pläne zur Wiederbelebung des Lokschuppen-Areals zwischen Vogelviertel und Bahnhof. Der Neubrandenburger Unternehmer Marco Gillmeister hatte vor, hier einen Sport- und Gesundheitspark zu errichten. Neben fünf 50-Meter-Schwimmbahnen in einem Lokschuppen, dazu Fitness-Studios, Sauna und Gastronomie in dem anderen ehemaligen Bahn-Gebäude sollen Praxen für Physiotherapeuten und Mediziner eingerichtet werden – so die ursprüngliche Planung. Dazu sind nebenan in der Heidenstraße 13 und 14 in zwei schon seit Langem leer stehenden Häusern ein „Sportel“ – eine Herberge für Besitzer von schmalen Geldbeuteln – und ein Appartementhaus für Gäste der Stadt vorgesehen. Die Stadt hatte 2014 das Gelände von der Bahn erworben und anschließend Gillmeister für zwei Jahre „an die Hand“ gegeben, um die Realisierung voranzutreiben. Die Zeit ist jetzt abgelaufen. „Wir haben Gillmeister gefragt, ob wir seinen Projektentwurf für die Schwimmhalle als Bewerbung für die Förderung nutzen dürfen“, so Oberbürgermeister Witt.

Sollte der Variantenvergleich der Standorte bis Ende April allerdings einen anderen Platz für den Schwimmhallenbau favorisieren, falle das Lokschuppenareal wieder hinten runter, hieß es.