Finanzprobleme
Seenplatte soll Kreiskrankenhaus länger Geld leihen
Demmin / Lesedauer: 2 min

Robin Peters
Für das Kreiskrankenhaus Demmin wird die Luft angesichts der noch immer nicht geklärten Finanzierung dünner. Offenbar kann nur durch eine Verlängerung des Millionen-Darlehens vom Landkreis eine Insolvenz der Einrichtung ausgeschlossen werden. Der Wirtschafts- sowie der Finanzausschuss des Kreistages Mecklenburgische Seenplatte sprachen sich deshalb jetzt dafür aus, die Laufzeit der vor fast zwei Jahren gewährten Kreditlinie auszuweiten. Im Oktober soll der Kreistag darüber entscheiden.
Das wichtigste Dokument fehlt noch
Wie Kreis-Kämmerer Axel Chudy sagte, geht es darum, Planungssicherheit zu schaffen. Denn noch immer stünden nicht alle Eckpunkte der Krankenhausfinanzierung fest. Chudy rechnet nicht damit, dass zum Ende des Jahres klar ist, welche Gelder fließen. Er warnte jedoch davor, dass eine Umverteilung von Geldern nicht die eklatante Unterfinanzierung der Branche aufwiegele. Die Zukunft des Kreiskrankenhauses sei allerdings gesichert. Das bescheinige auch das kürzlich erstellte Zukunftskonzept.
Doch das lag zur Aussprache entgegen erster Versprechen noch nicht vor. Nicht nur der Wirtschaftsausschussvorsitzende Wolf–Dieter Ringguth (CDU) äußerte seine Enttäuschung darüber. Auch Chudy selbst bezeichnete die Situation als „unglücklich“. Das Konzept, das durch eine Beratungsfirma erstellt wurde, sei aber fertig. Es werde nicht zurückgehalten, sondern müsse Mitte September noch durch den Aufsichtsrat.
Kreis fühlt sich nicht zuständig für die Finanzierung
Ob das Eingreifen des Landkreises bald ein Ende habe und sich nach Kooperationen umgeschaut werde, wollte daraufhin Ringguth wissen. Chudy konnte ihm versichern, dass vielfältige Überlegungen angestellt werden. Kooperationen seien nach gegenwärtiger Einschätzung ein Schlüssel für die Zukunft des Hauses. Allerdings sei wegen der ungeklärten Krankenhausfinanzierung vieles offen. Der Landkreis fühle sich für die Krankenhausfinanzierung nicht zuständig und beharre deshalb weiter auf Übergangslösungen. Chudy verteidigte indes erneut die hohe Verzinsung der Darlehen von bis zu 9,5 Prozent. Es handele sich in dieser Branche um marktgerechte Preise.