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Sind das noch Topflappen oder schon Kunst?

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Eine Sonderausstellung im Regionalmuseum zeigt die vielfältige Kunst von Patchwork–Arbeiten. Die Flickenteppiche zeigen Abstraktes und können durchaus selbstironisch sein.
Veröffentlicht:11.03.2023, 12:43

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Volle Frauen–Power erfüllt das Dachgeschoss des Neubrandenburger Regionalmuseums. Dort nämlich stellt Sabine Koch und ihre Kolleginnen der Patchworkgruppe ihre außergewöhnliche Kunstwerke aus: Flickenteppiche. Mal abstrakt, mal realistisch, mal groß, mal klein, mal bunt, mal grau. „Von vielen wird das als Hausfrauenarbeit verschrien, aber wir wollten zeigen, dass das auch künstlerischen Wert hat“, sagte Sabine Koch bei der Ausstellungseröffnung.

Seit 23 Jahren betreibt sie die Patchworkgruppe in der Stadt, tauscht sich aus mit anderen Frauen. Zur Eröffnung der Sonderausstellung „775 Nähte und mehr — Textilkunst zum Stadtjubiläum“ kamen am Samstagvormittag rund 150 Neubrandenburger.

Stadtplan aus Flicken

Viele waren erstaunt von den vielfältigen Arbeiten. Ein Flicken–Kunstwerk zeigte sogar den Stadtkern von Neubrandenburg. Eine Art Stadtplan aus Flicken. „Was heute Upcycling genannt wird, betreiben wir schon seit vielen Jahren“, sagte Koch.

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Ihre Materialien bestehen oft aus weggeworfenen Textilien. Alten Hemden, Krawatten, Bettlaken und Ähnlichem. Auch deshalb bekomme diese Art von Kunst wohl weniger Wertschätzung als klassische Kunst, meint sie. Unter einem Kunstwerk heißt es auch ganz provokativ

Zur Eröffnung kam auch Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos). „Wir wollen unser Jubiläumsjahr facettenreich gestalten und zwar von Neubrandenburgern für Neubrandenburgern. Diese Ausstellung macht das perfekt“, lobte er.

Jeder kann sich an Näharbeiten versuchen

Die Sonderausstellung wird noch bis 9. April zu bestaunen sein. Fachkundige Führungen durch die Sonderausstellung mit Sabine Koch finden am Samstag, 18. März, um 11 Uhr sowie Mittwoch, 22. März, um 16 Uhr und Samstag, 1. April, um 11 Uhr statt.

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Wer selbst Interesse hat, sich an den Näharbeiten zu versuchen, kann sich bei Sabine Koch melden. Dabei sind längst nicht nur Frauen gestatten. „Warum nicht auch mal ein Mann?“, würde sich die Künstlerin über Abwechslung freuen.