So läuft die Sanierung der Stadthalle Neubrandenburg
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

dpa
Die Sanierung der denkmalgeschützten Stadthalle in Neubrandenburg kommt voran. Wie Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) sagte, soll das auffällige vierschalige Betongebäude des Architekten Ulrich Müther (1934-2007) Anfang 2023 fertig sein.
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Da zugleich frühere und nicht denkmalgerechte Anbauten abgerissen werden mussten und ein neuer Anbau hinzukam, soll beides zusammen im dritten Quartal 2023 fertiggestellt sein. Die vorwiegend in Weiß gehaltene Stadthalle aus dem Jahr 1969 hat eine Spannweite von 42 mal 42 Metern.
Das Bauwerk liegt im Kulturpark unweit vom Tollensesee und wird vor allem für Sportwettkämpfe genutzt, aber auch für kulturelle Veranstaltungen. Die Stadt will es mit der Sanierung als architektonisch wertvolles und das Stadtbild prägendes Gebäude sichern und rechnet mit Gesamtkosten für das Projekt von rund 7,5 Millionen Euro, von denen ein Teil vom Land Mecklenburg-Vorpommern getragen wird. Die Kosten für die Stadthalle liegen auch wegen der Teuerung etwa 20 Prozent über den anfangs kalkulierten Summen.
„Das ist nach meinem Wissen der einzige Hallenbau Müthers, der über die lange Zeit immer demselben Zweck diente – nämlich vor allem dem Sport”, sagte Witt. Im Zuge der Sanierung seien auch wieder die damals typischen DDR-Glasbausteine verbaut und der Eingang verlegt worden.
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Der Binzer Müther wurde durch mehr als 70 auffällige Betonbauten und Hyparschalenkonstruktionen im In- und Ausland bekannt. Hyparschalen sind dünne Betonkonstruktionen, die große Spannweiten erlauben. Von ihm stammen unter anderem der Warnemünder „Teepott”, die Kuppel eines Planetariums in Berlin, ein Seerosen-Cafe in Potsdam und ein bekannter Seenotrettungsturm in Binz.
In Neubrandenburg hatte Müther in der DDR-Zeit auch die katholische Kirche mit einer weiten, frei tragenden Hyparschale entworfen und neu gebaut, ebenso in Rostock.