Ausbildung
So lockt eine Softwarefirma aus der Seenplatte clevere Studenten aufs Land
Neverin / Lesedauer: 2 min

Pablo Himmelspach
Lucas-William Junge hat einen Tapetenwechsel gebraucht. Seinen alten Beruf bei einer Behörde empfand er zwar nie als schlecht, doch es sei dort alles sehr starr gewesen, sagt er. Weil der 25–Jährige mehr Flexibilität wollte, entschied er sich vor etwa einem Jahr, einen neuen Weg einzuschlagen und landete mit einem dualen Studium bei dem Neveriner Familienunternehmen Clausohm Software GmbH. „Hier ist alles viel offener, ich kann meine Kreativität ausleben“, sagt er.
Beim Studententag werden Roboter programmiert
In dem Dorf Neverin bei Neubrandenburg wird hochaktuellen Fragen nachgegangen. Es geht um künstliche Intelligenz, Programmierung und Sicherheit im Netz. Doch nicht nur die Produkte seien modern, sagt Geschäftsführerin Katharina Clausohm. „Unsere Studenten und jungen Mitarbeiter werden hier als vollwertige Mitglieder angesehen. Sie bringen frischen Wind und viele Einflüsse mit in das Unternehmen.“
In der vergangenen Woche hat die Firma zwölf Studenten und Schüler zu sich eingeladen, damit diese am „Studententag“ in den Beruf schnuppern können. Die jungen „Gehirnjongleure“, wie Katharina Clausohm sie nennt, mussten an dem Tag spielerisch Programmieraufgaben lösen.
Den Studententag veranstaltet die Firma bereits seit mehreren Jahren. In der Vergangenheit ließen die jungen Programmierer unter anderem selbst gebaute Roboter durch einen Parkour fahren. In diesem Jahr erschafften sie ein Spiel, bei dem die Figuren so programmiert wurden, dass sie auf Musiknoten reagieren.
Der Großteil der teilnehmenden Studenten käme aus der Region und beschäftigte sich mit gesellschaftlichen Fragen, sagt Katharina Clausohm. „Das sind oft sehr ernsthafte junge Menschen. Einige fordern zum Beispiel, dass wir uns als Unternehmen mehr engagieren."

Für den 22-jährigen Paul Gille, der ursprünglich aus Waren kommt, steht vor allem der Spaß an der Arbeit im Vordergrund. Auch er macht gerade ein duales Studium. „Ich kann hier kreativ sein und ich finde gut, dass wir hier auch Sportangebote haben“, sagt er.