City-Management
So soll Altentreptows Innenstadt wieder belebt werden
Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Tobias Holtz
An Ideen, wie sich die vom Aussterben bedrohte Altentreptower Innenstadt neu beleben lässt, hat es in der Vergangenheit nicht gemangelt. Doch trotz aller Bemühungen von Politik und Verwaltung ist vom ersehnten Aufschwung bislang nichts zu merken. Altentreptows City-Managerin Kirsten Danert lässt sich von diesen düsteren Aussichten aber nicht abschrecken, sondern setzt alles daran, um der schleichenden Verödung entgegenzuwirken. Doch wie kann die negative Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte gestoppt werden?
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„Auf alle Fälle nicht im Alleingang. Um die Besonderheiten von Altentreptow herauszuarbeiten und entsprechend zu stärken, bin ich auf die Unterstützung der Menschen vor Ort angewiesen“, meint Danert. Denn die wüssten am besten, was die Tollensestadt auszeichnet oder an welchen Stellen Verbesserungsbedarf besteht. So habe sie sich in den zurückliegenden Wochen einen ersten Überblick von den momentanen Gegebenheiten in der Innenstadt verschafft und mit vielen lokalen Akteuren ausgetauscht. Die Resonanz sei eindeutig: „In Altentreptows Stadtkern steckt definitiv Potenzial, es muss nur genutzt werden“, findet die City-Managerin.
Um möglichst viele Wünsche und Sorgen der verschiedenen Zielgruppen bei der weiteren Arbeit berücksichtigen zu können, gibt es seit kurzem ein neues Format, das sie gemeinsam mit Bürgermeisterin Claudia Ellgoth ins Leben gerufen hat. „Austauschrunde-Stadtgespräch“, so der Titel. „Wir wollen herausfinden, wo bei den Handwerkern, Gewerbetreibenden, Gastronomen und anderen Sparten der Schuh drückt und dann gemeinsam mögliche Lösungsansätze entwickeln. Stadtentwicklung kann nur Hand in Hand funktionieren“, so Danert.
Günstigere Mieten für junge Erwachsene?
Bei den ersten zwei Gesprächsrunden seien bereits einige Vorschläge zur Verbesserung der aktuellen Situation diskutiert worden. So sind beispielsweise für das kommende Jahr Projekte mit Schülern ab der siebten Klasse geplant, um den Jugendlichen neue Berufsfelder zu eröffnen. Darüber hinaus wäre es denkbar, künftig in Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft Altentreptow (GWA) „Junges Wohnen“ zu vergünstigten Mietkonditionen anzubieten, um Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Start in die Selbstständigkeit zu erleichtern.
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„Ganz oben auf der Agenda steht jedoch der Kampf gegen den Leerstand, in dem man neue Wohnmöglichkeiten für Familien schafft oder innovative Unternehmen mit ganz neuen Geschäftsideen in den verwaisten Gewerbeflächen ansiedelt. Ich denke da insbesondere an Gemeinschaftsläden, in denen mehrere Händler ihre Waren anbieten könnten“, so Danert.
Verkehrsberuhigte Zone und neue Freiräume
Doch die neuen potenziellen Geschäftsleute brauchen dann auch Kundschaft, damit die Kasse klingelt. So soll unter anderem eine neue Veranstaltung auf dem Markt, die ab Herbst 2023 geplant ist, dazu beitragen, wieder mehr Leute in die Innenstadt zu locken. Was den Markt betrifft, müsste nach Ansicht der City-Managerin ohnehin ein Umdenken erfolgen.
„Hier sollte eine verkehrsberuhigte Zone entstehen. Wir brauchen unbedingt neue Freiräume, eventuell lässt sich auf einem Teil des Marktes saisonal eine Außengastronomie realisieren, wo die Altentreptower die Möglichkeit haben, zusammen mit Familie und Freunden den Abend bei einem Glas Wein ausklingen lassen können“, sagt Danert.
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Ohne Zweifel lobenswerte Impulse, deren Umsetzung allerdings viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Das ist der City-Managerin durchaus bewusst. „Auch wenn es nicht gerade einfach wird, wollen wir es trotzdem Schritt für Schritt versuchen. Und ich freue mich über jeden, der sich an der Entwicklung der Stadt beteiligen möchte.“ Wer sie nicht gerade bei einem Termin in der Innenstadt erwischt, kann sich bei Fragen oder Anregungen auch telefonisch unter 03961 2551-107 oder per E-Mail an [email protected] mit ihr in Verbindung setzen.