Wohnungsbau
Ex-Militärfläche soll Neubrandenburgs neues Wohngebiet werden
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Henning Stallmeyer
Wo jetzt noch wilde Gräser wachsen und sich das ehemalige Kasernengelände im Süden der Stadt Neubrandenburg erstreckt, soll bald Neues entstehen. Und zwar eine kleines Muster-Wohngebiet: mit viel Grün und nachhaltig gebauten Ein- und Mehrfamilienhäusern.
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Preiswertes Wohnen und Luxus-Eigenheime, Ärzte und Kitas sollen alle in einem etwa 8,8 Hektar großen Viertel vereint werden. Das Konzept nennt sich Gartenstadt.
Für die Gartenstadt soll Bebauungsplan entstehen
Mit einem Aufstellungsbeschluss könnten die Mitglieder der kommenden Stadtvertretung diesem Projekt grünes Licht erteilen. Der Bebauungsplan Nr. 131 hat auch schon den passenden Namen von der Verwaltung verpasst bekommen: „Gartenstadt Neubrandenburg – An den Fünfeichener Teichen“. Begrenzt wird die Fläche durch die Straße Fünfeichen im Osten, die Landwehr im Süden und die Fünfeichener Teiche im Norden und Westen.

Als Planungsziel gibt die Verwaltung aus, die vormals militärisch genutzten Flächen und die Brachflächen in buchstäblich blühende Wohnlandschaften zu verwandeln. Ein Investor steht ebenfalls bereit, die Gartenstadt Neubrandenburg GmbH & Co. KG aus Groß Miltzow.
Flächen ausgeweitet
Die Bundeswehr hat sich bereits 2015 von dem Gelände zurückgezogen. Seitdem stehen die ehemaligen Kasernen leer. Kurzzeitig dienten sie als Unterkunft für Geflüchtete, auch jetzt steht das aktuell zur Diskussion (der Nordkurier berichtete). Langfristig soll dort allerdings ein modernes Wohnviertel entstehen, so der Wunsch der Stadt. Stadt und Investor sind sich sogar soweit einig, dass man die Fläche ausweitet. Ursprünglich war nur das Kasernengelände vorgesehen, nun will man die Freifläche südlich der Kasernen und östlich der Straße Fünfeichen ebenfalls für Wohnbebauung nutzen und den „Gartenstadtcharakter“ dort ebenfalls etablieren.
Die Stadtpolitiker zeigten sich zufrieden mit den Plänen. Anmerkungen und Kritik flossen in einen gemeinsamen Kompromiss. Unter anderem ging es darum, dass die Grünen im Sinne der Nachhaltigkeit nicht nur Ein– sondern auch Mehrfamilienhäuser dort sehen wollen. Außerdem wollten sie in einem Änderungsantrag festgehalten haben, dass in der Gartenstadt auch sozialer Wohnungsbau gefördert werden solle.
Sozialer Wohnungsbau an anderem Standort
Neubrandenburgs Oberster Stadtplaner Frank Renner sagte vergangene Woche im Hauptausschuss, man habe sich in den Ausschüssen Umwelt Ordnung und Sicherheit und Stadtentwicklung dahingehend verständigt, dass der Änderungsantrag von Fraktion Bündnis 90/Die Grünen „weitgehend angenommen“ werden könne. Einzige Ausnahme sei das Thema Sozialwohnungsbau. Die Ausschüsse seien übereingekommen, dass „preiswerter Wohnungsbau“ angestrebt werden solle als Teil der Bebauung und sozialer Wohnungsbau später verortet werde im Bereich der ehemaligen Mannschaftsunterkünfte, die sich nicht im Bereich des Planungsgebiets für den B–Plan befänden.
Am 27. April stimmt die Stadtvertretung final über die Änderung des Aufstellungsbeschlusses ab. In den Ausschüssen äußerten jedoch die meisten Parteien Zustimmung für den Entwurf.