Verhandlungen
Stadt hängt mit dem Kauf des Bahnhofs weiter in der Warteschleife
Altentreptow / Lesedauer: 2 min

Tobias Holtz
Der Verwaltung war von Anfang bewusst, dass der jetzige Eigentümer des Altentreptower Bahnhofs ein harter Verhandlungspartner ist. Doch nach über neun Monaten ohne konkretes Ergebnis ist der Geduldsfaden im Rathaus und bei den Stadtvertretern mittlerweile mehr als überstrapaziert. „Das entwickelt sich allmählich zu einer unendlichen Geschichte“, bringt es Bürgermeisterin Claudia Ellgoth (parteilos) auf den Punkt.
Welche Rolle spielt der Heimatverein?
Nach Nordkurier-Informationen stellt der Mann aus Bayern ständig neue Bedingungen für den Verkauf und soll zuletzt sogar lebenslanges Wohnrecht im ehemaligen Fahrkartenschalter eingefordert haben. Auch generell gestaltet sich die Kommunikation zwischen beiden Parteien nach Schilderungen der Altentreptower Seite mehr als schwierig. Denn der Besitzer denkt offensichtlich gar nicht daran, sich an getroffene Absprachen zu halten, noch sieht er es als nötig an, die von der Stadt vorgegebenen Fristen einzuhalten.
Zu allem Überfluss mehren sich Gerüchte, nach denen der Vorsitzende des Altentreptower Heimatvereins den Bahnhof stellvertretend für die Stadt kaufen soll, damit das ewige Hin und Her endlich ein Ende hat. Das ist jedoch völlig an den Haaren herbeigezogen, wie Detlef Klage gegenüber dem Nordkurier klarstellt. „Er hat uns als Verein vor einigen Jahren das Bahnhofsgebäude zum Verkauf angeboten. Doch aufgrund des erheblichen Sanierungsstaus und der daraus resultierenden Folgekosten sind wir darauf nicht eingegangen. Das wäre für uns auch überhaupt nicht zu stemmen gewesen“, betont Klage.
Vollmacht liegt im Rathaus vor
Richtig ist, dass der Eigentümer ihn schon vor einigen Wochen darum gebeten habe, stellvertretend für ihn mit einer Mitarbeiterin aus dem Fachgebiet für Bauverwaltung zum Notar zu fahren, weil er dazu angeblich nicht in der Lage sei. „Und ich habe mich auch dazu bereiterklärt, diese Aufgabe zu übernehmen, weil uns als Verein sehr viel am Erhalt und der geplanten Sanierung des Bahnhofs liegt“, begründet Klage seine Entscheidung.
Die benötigte Vollmacht würde bereits im Rathaus vorliegen. „Wir sind gerade dabei, noch einige offene Fragen zum Verkauf abzuklären, um anschließend einen Notartermin vereinbaren zu können. Den Kaufvertrag muss der Eigentümer aber selbst unterschreiben, daran führt kein Weg vorbei. Zur Not bleibt uns nichts anderes übrig, als für die Unterschrift nach Bayern runter zu fahren“, macht die Rathauschefin deutlich und hofft, die vertraglichen Modalitäten schnellstmöglich unter Dach und Fach bringen zu können.