Digitalisierung
Startschuss für Neubrandenburgs Innovationszentrum
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Henning Stallmeyer
Langsam wird die Sache konkret. Das alte Lokschuppen-Areal in Neubrandenburg verwandelt sich Stückchen für Stückchen in ein Digitales Innovationszentrum (DIZ). Dazu haben nun auch alle an dem Projekt beteiligten Partner eine Absichtserklärung unterzeichnet. Konkret sind das die Stadt Neubrandenburg, die Hochschule, die Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft (Neuwoges) und die Stadtwerke.
Baukosten von 18 bis 21 Millionen Euro veranschlagt
Bei der Auswahl der Superlative überschlugen sich die Partner geradezu. Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) sprach von einem „fast schon historischen Moment“ und verglich den Start für das DIZ mit der Entscheidung zur Gestaltung der Konzertkirche. Frank Benischke, Neuwoges-Chef, sprach von einer „Herkules-Aufgabe“ und meinte damit die Umgestaltung des in die Jahre gekommenen Lokschuppen-Areals. Er zeigte sich jedoch mit den starken Partnern an seiner Seite sehr zuversichtlich. Professor Gerd Teschke, der Rektor der Neubrandenburger Hochschule, meinte, dass das DIZ „ein Ausrufezeichen hinter dem Wort Zukunft“ bedeute.
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Mit der Errichtung des Digitalen Innovationszentrums, würde Neubrandenburg die Weichen in Richtung Zukunft und für eine Digitalisierung stellen. Doch was ist eigentlich ein Digitales Innovationszentrum? Immerhin werden die Baukosten mit zunächst 18 bis 21 Millionen Euro veranschlagt. Ein DIZ soll die nötige Infrastruktur und Räumlichkeiten für junge und kreative Digitial-Unternehmen schaffen.
Aufgabenverteilung ist bereits klar definiert
Vorausgegangen war ein Beschluss der Stadtvertretung aus dem März, welcher die Stadt dazu berechtigte, eine Betreibergesellschaft zu gründen, die das DIZ verwalten soll. In der am Freitag unterzeichneten Absichtserklärung ist festgehalten, dass die Stadt und die Hochschule jeweils zehn Prozent der Anteile an der künftigen Betreibergesellschaft halten sollen, die Neuwoges und die Stadtwerke jeweils 40 Prozent.
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Die Aufgabenverteilung ist dabei klar definiert. Während sich die Neuwoges um die Vermietung und die Instandhaltung der Gebäude kümmern soll, sind die Stadtwerke vor allem für die digitale Infrastruktur und den IT-Service zuständig. Die Hochschule will vor allem Wirtschafts-, Wissenschafts- und Bildungsprojekte in den Räumlichkeiten ansiedeln und fördern, während die Stadt vor allem für die Beschaffung von Fördermitteln zuständig ist. Die Gewinnung von Unternehmen als Mieter und die Werbung für das DIZ ist Aufgabe von allen Partnern.
Lokschuppen-Areal als idealer Standort eingestuft
Hintergrund des DIZ ist die 2018 vom Land Mecklenburg-Vorpommern beschlossene „Digitale Agenda“. Mit ihr soll die Digitalisierung im Land vorangebracht werden. Schwerpunkte sind der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Stärkung der Digitalisierung in Wirtschaft, Bildung und Forschung sowie der Verwaltung. Andere Digitalisierungs- und Innovationszentren entstehen auch in Greifswald, Stralsund, Wismar, Rostock und Schwerin.
In einer Studie wurde das Lokschuppen-Areal als idealer Standort vorgeschlagen. Seit geraumer Zeit laufen auf dem in die Jahre gekommenen Gelände die Abriss- und Rückbauarbeiten. Die Kosten für Personal, Gutachten, Vermessungen und sonstige Baukosten belaufen sich dabei auf rund 100 000 Euro.