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Studie bescheinigt Neubrandenburg schweres Drogenproblem

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Rückstände einer bestimmten Droge sind laut einer Untersuchung in Neubrandenburgs Abwasser so hoch, wie in den Drogenhotspots Europas.
Veröffentlicht:07.09.2023, 13:33

Von:
  • Deutsche Presse-Agentur
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Der Konsum bestimmter illegaler Drogen ist einer Studie zufolge in Mecklenburg–Vorpommerns größeren Städten ähnlich verbreitet wie in Amsterdam oder Berlin. Die Analyse des Abwassers in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Greifswald habe teils hohe Werte etwa für Amphetamin (Speed), Ecstasy oder Kokain ergeben, berichtete der NDR am Donnerstag.

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Rückstände auch in Schwerin, Rostock und Greifswald hoch

Der NDR hatte die Untersuchung im Juni bei der TU Dresden in Auftrag gegeben. An mehreren Tagen wurde das Abwasser demnach analysiert. In Greifswald seien die getesteten Drogen dabei auf geringerem Niveau als in den anderen Städten in MV nachgewiesen worden, hieß es.

Die Wissenschaftler konnten den Angaben zufolge im Abwasser von Neubrandenburg überdurchschnittlich viel Amphetamin nachweisen. Ähnlich hohe Werte seien in der Vergangenheit in niederländischen oder belgischen Drogen–Hotspots festgestellt worden, so der NDR. In Schwerin, Rostock und Greifswald seien die Amphetamin–Rückstände im deutschlandweiten Vergleich ebenfalls hoch gewesen. Die Untersuchung komme zu dem Ergebnis, dass Amphetamin die vordringliche illegale Droge in Mecklenburg–Vorpommern sei.

Bei Kokain ordneten die Forscher laut NDR die Hansestadt Rostock in die Spitzengruppe der Städte in Deutschland ein. Nur in Hamburg, Berlin und Dortmund sei der Konsum noch höher. Die Wissenschaftler fanden den Angaben zufolge zudem hohe Rückstände des Wirkstoffs MDMA, der in der Partydroge Ecstasy enthalten ist, im Abwasser von Schwerin, Rostock und Neubrandenburg. Ein 13–jähriges Mädchen aus Altentreptow bei Neubrandenburg war im Juni mutmaßlich an den Folgen des Konsums einer Ecstasy–Tablette der besonders starken Sorte „Blue Punisher“ gestorben. Zwei weitere Mädchen lagen tagelang im Krankenhaus.

Wie es weiter hieß, sind Heroin und Crystal Meth den Messergebnissen zufolge kaum im Nordosten verbreitet.