▶ Stürme fällen in Neubrandenburg fast 200 Bäume
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Mirko Hertrich
In Neubrandenburg sind durch Orkan „Zeynep“ zahlreiche Bäume im gesamten Stadtgebiet durch umgekippt worden, darunter 90 im Stadtgebiet. Dabei handelte es sich im Kulturpark glücklicherweise nicht um große einzeln stehende Bäume, sondern eher um sogenannten Wildwuchs, teilte Stadtsprecherin Anett Seidel dem Nordkurier auf Anfrage mit. Schlimmer sei die Schadensbilanz auf dem Friedhof.
„Inzwischen können wir sagen, dass auf dem Neuen Friedhof und auf dem Waldfriedhof etwa weitere 100 Bäume durch den Wind zu Fall gebracht wurden, allein rund 80 erneut auf dem Neuen Friedhof.“ Außerdem seien weitere 20 Gräber beschädigt worden. Der Friedhof ist weiterhin gesperrt.
Glück hatten die Fahrgäste des Linienbusses 504 der Mecklenburg-Vorpommerschen Verkehrsgesellschaft (MVVG) von Friedland nach Neubrandenburg. Kurz vor dem Ortsteil Monckeshof konnte der Busfahrer den Bus hinter einer Kurve noch rechtzeitig zum Stehen bringen. Nur wenige Sekunden zuvor war ein Baum auf die Fahrbahn gekracht. Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Ihlenfeld - Neuenkirchen entfernten das Hindernis.
Behutsames Vorgehen auf den Friedhöfen
Wenn im Stadtgebiet Neubrandenburgs die Sturmschäden relativ schnell behoben werden könnten, sei auf den Friedhöfen ein „behutsames Vorgehen“ angebracht, hieß es. Die Woche werde es noch dauern, um alles in Ordnung zu bringen. Im Stadtwald sei davon auszugehen, dass erst im Herbst der letzte Sturmschaden beseitigt ist. „Allerdings werden dies die Erholungssuchenden nicht bemerken“, versicherte die Rathaussprecherin. So schnell wie möglich werde jetzt daran gearbeitet, zunächst die Haupt- und anschließend die Nebenwege zu beräumen. Erst dann würden weiter im Bestand die genauen Schäden untersucht. Einen kompletten Überblick gebe es noch nicht.
„Wir haben aber in allen Wäldern, die zur Stadt gehören, Einzelschäden im Laubbaumbestand zu verzeichnen. Von weiteren 1000 Festmetern Verlust kann schon jetzt ausgegangen werden“, sagte Anett Seidel. Rund 50 000 Euro mache dies in der Schadenssumme aus, wobei die Beräumung und Entwertung des Holzes ebenfalls in diese Summe aufgenommen werden muss. Es wird darum gebeten, die Wälder in dieser Woche unbedingt zu meiden, da Gefahr von losen Ästen und von angeschobenen Bäumen ausgehe.
Wohnungsunternehmen verzeichnen Schäden
Am ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Wiekhaus 12 und auch am neuen Metallgeländer unterhalb von Belvedere seien die Schäden überschaubar, teilte die Stadt weiter mit. Der Bauhof werde das Metallgeländer innerhalb kürzester Zeit wieder reparieren. Am Augustabad werde wie bei dem vorherigen Sturm die Kante der „Steilküste“ gebrochen, so dass von dort keine Gefahr ausgeht. Ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen wurde das Strandbad Broda. Hier standen Wiesen unter Wasser, ein umgestürzter Baum blockierte den Steg.
Schäden hatten auch die Neubrandenburger Wohnungsunternehmen zu verzeichnen. Während die Neubrandenburger Wohnungsgesellschaft (Neuwoges) einem Sprecher zufolge „ohne nennenswerte Schäden“ davon kam, verzeichnete die Neubrandenburger Wohnungsbaugenossenschaft (Neuwoba) im Eigen- sowie im Fremdbestand 20 Schäden, die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 11 000 Euro.
Nach Orkan „Zeynep“ beschäftigte Sturmtief „Antonia“ am Montag weiter die Einsatzkräfte. In der Seenplatte wurden bis Mittag 33 Einsätze gezählt, wie der Kreis mitteilte. Während des Orkans von Samstag auf Sonntag waren es im gesamten Kreis 740, davon 74 in Neubrandenburg, 62 im Amt Friedland und 18 im Stargarder Land.