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Tausende feiern das Stadtfest zur Schnapszahl in Altentreptow

Altentreptow / Lesedauer: 4 min

Die 777-Jahrfeier lockte am Wochenende Tausende Besucher aus dem ganzen Land nach Altentreptow. So eine große Open-Air-Party voller Höhepunkte gab es in der Tollensestadt schon lange nicht mehr.
Veröffentlicht:26.06.2022, 21:39
Aktualisiert:

Von:
  • Author ImageTobias Holtz
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Nicht nur wenn es darum ging, so manche schwere Krise zu meistern, haben sich die Treptower in ihrer 777-jährigen Geschichte gegenseitig unterstützt. Auch beim Feiern gehört es zur guten Tradition, dass alle mit anpacken. Es ist genau dieser gelebte Zusammenhalt, der die kleine Tollensestadt auszeichnet und der maßgeblich zum Erfolg des ersten Festwochenendes beigetragen hat.

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Ein spontanes Tänzchen zur Geburtstagshymne

Schon zur Eröffnungsfeier in der Mehrzweckhalle am Klosterberg gab es für die geladenen Gäste weit mehr als nur die üblichen Grußworte zu hören. Die Bühne gehörte in erster Linie der jungen Generation, die ihr musikalisches und schauspielerisches Talent zeigte. Gerade das Theaterstück der Hortkinder über einen geldgierigen Bürgermeister, der eine Steuer auf den Großen Stein verhängen wollte und dafür von seinem Posten abgesetzt wurde, sorgte im Publikum für jede Menge Lacher.

Spätestens als Musikschullehrer Frank Freisleben mit dem Chor der KGS sein selbst geschriebenes Geburtstagständchen für die Stadt anstimmte, hielt es kaum einen mehr auf seinem Sitz. Während die ganze Halle im Takt klatschte und mitsang, ließ es sich Alt-Bürgermeister Volker Bartl nicht nehmen, mit seiner Amtsnachfolgerin ein spontanes Tänzchen aufs Parkett zu legen. „Mein Chef hat mich früher ja oft in Atem gehalten, aber das war jetzt auch für mich eine ganz neue Erfahrung“, scherzte Bürgermeisterin Claudia Ellgoth.

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Wette verloren – und trotzdem viel Freude

Viele von denen, die bis spätabends das Konzert der Band „AToll“ unter freiem Himmel genossen, gingen am nächsten Morgen beim Stadtlauf für den guten Zweck an den Start. Die Verwaltung hatte im Vorfeld mit dem Kreissportbund der Seenplatte gewettet, dass sie es schafft, 777 Teilnehmer zusammenzubekommen. Zwar wurde am Ende doch nur etwas mehr als die Hälfte der Startnummern verkauft, für das ehrenamtliche Engagement gab es vom Vorsitzenden der Sportjugend, Theo Hadrath, aber trotzdem eine Plakette, die die Rathauschefin mit der Nummer 1 auf dem Trikot für ihre Altentreptower stolz entgegennahm. Trotz gefühlter 30 Grad gaben die Läufer wirklich alles. Eltern und Großeltern liefen mit ihren Kindern und Enkeln gemeinsam ins Ziel, auch wenn die Lütten dabei noch im Kinderwagen saßen oder auf dem Arm getragen werden mussten.

Die Jubiläumsnummer 777 wurde nach Nordkurier-Informationen für 150 Euro von einem bekannten Gesicht der Stadt ersteigert, das auf eigenen Wunsch aber lieber anonym bleiben möchte. Derjenige lief zwar auch selbst mit, schenkte seine Nummer aber der wohl jüngsten Teilnehmerin des Tages: einem kleinen Mädchen aus Woggersin, das zusammen mit ihrem Papa die kurze Runde absolvierte. Doch egal ob 777 Meter oder 7,77 Kilometer – jeder, der im Ziel ankam, konnte sich über eine besondere Medaille mit dem Wappen der Stadt freuen. Gerade für die Läufer, die einem Verein angehörten, blieb jedoch kaum Zeit zum Verschnaufen. Denn auf der Festwiese versammelten sich bereits die ersten Familien, denen sie sich mit verschiedenen Mitmach-Angeboten vorstellen wollten.

Schlager, Rock und jede Menge gute Laune

Die Fans von Schlager und Volksmusik fieberten derweil schon der TV-Aufzeichnung von zwei brandneuen Folgen des Musikantenkrugs mit dem Altentreptower Entertainer-Paar „Jo & Josephine“ entgegen. Gemeinsam mit Stargast Hartmut Schulze-Gerlach alias „Muck“ und vielen weiteren Interpreten eroberten sie die Herzen des Publikums im Sturm.

Schlager gab es später übrigens noch mal auf die Ohren – allerdings hatten die vier Jungs der Band „Rebel Tell“ bekannten Songs von Andrea Berg oder Udo Jürgens einen rockigen Neuanstrich verpasst. Das Duo „Ragadingdong“ setzte hingegen bis in die frühen Morgenstunden auf das Motto „Hits mit Witz“ und textete einige Evergreens spontan auf Zurufe aus dem Publikum um.

Das zehnminütige Feuerwerk war ohne jeden Zweifel der Höhepunkt am Samstagabend. Es fiel zwar nicht ganz so spektakulär wie beim Pfingstevent vom Rustico aus, brachte den Treptower Nachthimmel aber trotzdem mit bunten Pyro-Effekten zum Leuchten und versetzte die Zuschauer beim Blick nach oben ins Schwärmen.

Ein echtes Feuerwerk für alle Sinne lieferten übrigens auch die Sänger und Musiker beim großen Abschlusskonzert in der St. Petrikirche. Eine genreübergreifende Zeitreise durch die Musikgeschichte mit rund 70 Akteuren aller Altersklassen, die es in der Form so noch nie gegeben hat – Wiederholung unbedingt erwünscht!