Stadtverwaltung

Termin für Wiedereinzug ins Neubrandenburger Rathaus steht

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Die Arbeiten im Außenbereich sind fast abgeschlossen, im Inneren ist noch einiges zu tun. Nun steht fest, wann die Mitarbeiter wieder einziehen dürfen. Für das Ausweich-Quartier gibt es schon Interessenten.
Veröffentlicht:06.02.2023, 12:37

Von:
  • Thomas Beigang
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Beim Start in den Sommer müssen sich die Mitarbeiter von Neubrandenburger Umzugsfirmen schon auf viel Schweiß einstellen. Laut einem aktuellen Plan der Stadtverwaltung soll der Umzug der rund 350 Mitarbeiter in das neue alte Rathaus zu Beginn des dritten Quartals starten.

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Zu den Ersten, die nach gut vier Jahren in die frisch renovierten und sanierten Büros zurückkehren, gehören Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) und der Fachbereich der sogenannten inneren Verwaltung. Die Neubrandenburger Stadtverwaltung arbeitet seit 2019 an zwei Standorten – in einem angemieteten Gebäude im Osten der Stadt an der Hochstraße und in einem Haus in der Lindenstraße, das der Kommune gehört.

Gesamtkosten rund 21 Millionen Euro

Die Arbeiten im Außenbereich des Rathauses seien nahezu abgeschlossen, teilte ein Sprecher der Verwaltung auf Nordkurier-Nachfrage mit, im Inneren würden aber noch eine Vielzahl von Arbeiten auf den Abschluss warten. Trotzdem sei der Oberbürgermeister optimistisch, das sanierte Gebäude im Sommer wieder in Besitz nehmen zu können.

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Sind die letzten Arbeiten der Rathaus-Sanierung beendet, hat die Angelegenheit nach vorsichtigen Schätzungen etwas mehr als 21 Millionen Euro gekostet, heißt es aus der Stadtverwaltung. Zu Beginn der Arbeiten im Sommer 2019 rechneten die Planer mit 18,5 Millionen, im Jahr 2012 waren erste konkrete Schätzungen von 7,8 Millionen Euro ausgegangen. Die explosionsartigen Steigerungen der allgemeinen Baukosten in den vergangenen Jahren und diverse, nicht vorhersehbare Bauschäden an dem Gebäude sind die Ursachen für die nun viel größere Summe. Die Stadt Neubrandenburg musste „nur“ gut fünf Millionen Euro selbst stemmen, der Rest floss aus der Landeshauptstadt Schwerin als Präsent des Landes in die Vier-Tore-Stadt.

Neubau hätte mehr Geld gekostet

Angesichts des schmucklosen Plattenbaus, errichtet Ende der 1960er Jahre, plädierten vor dem Start der Sanierung viele Neubrandenburger für einen repräsentativen Neubau. Aber: Ein Neubau – spekuliert wurde über Standorte neben der Bibliothek in der Innenstadt oder auf dem Divi-Parkplatz – hätte noch viel mehr Geld gekostet. Zudem hätte es für einen Neubau auch keine finanzielle Unterstützung der Landesregierung gegeben.

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An der Notwendigkeit der Sanierung des Quartiers bestand indes kaum ein vernünftiger Zweifel – schon lange ächzte der Bau unter der Last der Jahre. Mitarbeiter berichteten von bei Regen eindringendem Wasser und von völlig veralteten Heizungen. In vielen Büros ließ sich zur kalten Jahreszeit die Raumtemperatur nur über angekippte Fenster regeln. Nicht umsonst hatte die Verwaltung dem ehrgeizigen Vorhaben um das Verwaltungsgebäude den Titel „Energetische Rathaus-Sanierung“ gegeben.

Die Stadt würde anschließend gern ihre Immobilie in der Lindenstraße zu Geld machen. Sowohl eine Vermietung als auch der Verkauf seien im Gespräch, so ein Rathaus-Sprecher auf Nachfrage. Dazu würden schon Gespräche mit Interessenten stattfinden.