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Arbeiten ausgebremst

Tollense-Brücke wartet noch auf Sanierung

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Es ist eines der größten Investitionsvorhaben, das im Haushalt für 2022 stand: Die Instandsetzung der maroden Holzbrücke am Altentreptower Jungfernstieg.
Veröffentlicht:29.12.2022, 14:14

Von:
  • Tobias Holtz
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Die Fußgängerbrücke am Jungfernstieg in Altentreptow gehört mit ihren 22 Jahren zweifelsohne zu den jüngeren Bauwerken in der Tollensestadt. Aber obwohl der Stadtbauhof in der Vergangenheit regelmäßig Wartungsarbeiten an der Flussüberführung durchgeführt hat, weisen die Holzbauteile große Schäden auf. Beim Anblick des morschen Bodenbelags überlegt sich so mancher Altentreptow wahrscheinlich eher zweimal, ob er die Brücke überqueren soll oder doch lieber einen anderen Weg wählt.

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Dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, hatten auch die Verantwortlichen im Rathaus erkannt und für dieses Jahr einen Ersatzneubau aus massivem Stahl geplant. Kostenpunkt: 400 .000 Euro. Eine stolze Summe, die die Stadt aber aufgrund der angespannten Finanzlage mit eigenen Haushaltsmitteln nach eigenen Angaben nicht stemmen kann.

Sanierung kostet über 100.000 Euro

Umso erfreulicher war es für die Verwaltung, als das beauftragte Ingenieursbüro aus Neustrelitz nach einer Begutachtung der Brücke zu der Einschätzung kam, dass die eigentliche Tragkonstruktion noch relativ gut erhalten ist und nicht komplett neu gebaut werden muss. Um die Verkehrssicherheit wieder in vollem Umfang gewährleisten zu können, müssten allerdings der Gehwegbelag, die Kammerwände und das Geländer grundlegend instand gesetzt werden. So wurde dann der Plan entwickelt, die Brücke künftig mit einem verzinkten Stahlgeländer und einem Bohlenbelag aus witterungsbeständigem Kunststoff auszustatten.

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Für diese Sanierungsmaßnahmen werden laut Experten geschätzte 109.000 Euro fällig. Da es sich bei diesem Bauvorhaben um keine Neuinvestition, sondern um eine Werterhaltungsmaßnahme handelt, sollte die Instandsetzung im diesjährigen Haushalt eigentlich über den laufenden Aufwand abgerechnet werden. Für solche Unterhaltungsmaßnahmen standen jedoch lediglich 23.750 Euro zur Verfügung. Die Stadtvertretung hatte deshalb bereits im September den Weg dafür freigemacht, dass 85.250 Euro aus dem Produktkonto für Landkreisumlagen zur Deckung der Gesamtkosten eingesetzt werden dürfen. Finanziell wäre die Sanierung damit also abgesichert.

Startschuss für Arbeiten noch immer nicht klar

Doch auch vier Monate später hat sich an dem schlechten Zustand der Brücke nichts geändert, berichten Leser, die an den zurückliegenden Festtagen mit ihren Familien dort entlangspaziert sind. Auch der Vorsitzende des Bauausschusses, Roman Krepelin, würde es begrüßen, wenn sich am Jungfernstieg endlich etwas tut. „Sicher kann man die Brücke aktuell noch gefahrlos überqueren. Aber je länger es mit der Instandsetzung dauert, desto mehr Schaden nimmt sie“, befürchtet Krepelin.

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Wie Bürgermeisterin Claudia Ellgoth auf Anfrage erklärt, gebe es noch keinen konkreten Termin, wann mit den Arbeiten begonnen werden kann. „Wir haben aber inzwischen ein Planungsbüro mit diesem Projekt beauftragt. Die eingestellten Gelder werden, wie bei vielen anderen Investitionsvorhaben auch, in den Haushalt für das nächste Jahr übertragen“, so die Rathauschefin.