Abriss
Treptower Schandfleck ist weg, aber der Investor auch
Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Tobias Holtz
Wer durch das Altentreptower Stadtgebiet spaziert, entdeckt manche leer stehende Häuser, die aufgrund ihres maroden Gesamtzustandes keinen schönen Anblick mehr bieten. Damit solche „Schandflecke“ Stück für Stück verschwinden, hatte die Stadt in der Vergangenheit einige Gebäude aufgekauft und in Abstimmung mit Gutachtern abreißen lassen – so geschehen auch in der Unterbaustraße. Nachdem dort die verfallenen Häuser 26, 27 und 28 dem Erdboden gleichgemacht worden waren, verschwand im Frühjahr dieses Jahres noch die verbliebene Nummer 25, in der bis zuletzt noch ein Mieter wohnte.
Altentreptows ehemaliger Bürgermeister Volker Bartl hatte damals im Interview mit dem Nordkurier versichert, dass es jemanden gäbe, der die freigewordene Fläche wieder bebauen möchte. Auf knapp 900 Quadratmetern sollte hier künftig ein neues Wohnquartier mit drei zweigeschossigen Häusern entstehen. Der Baubeginn war für Ende 2021 angesetzt, soweit der Plan.
Kein weiterer Investor in Sicht
Doch dieses ambitionierte Vorhaben hat sich inzwischen erledigt, wie Hendrikje Kmietzyk auf Anfrage erklärte. „Der Investor ist leider wieder abgesprungen. Und bislang hat sich noch kein anderer bei uns gemeldet. Die Suche nach einem möglichen Bauherrn geht also weiter“, betonte die Fachgebietsleiterin für Bauverwaltung im Rathaus, ohne näher auf die Gründe der Absage einzugehen.
Auch sonst scheint sich das Interesse an den zum Verkauf stehenden Grundstücken im Sanierungsgebiet nach ersten erfolgreichen Veräußerungen momentan eher in Grenzen zu halten. So warten beispielsweise in der Hospitalstraße schon seit längerem gleich zwei Grundstücke auf einen neuen Besitzer. Auf der Fläche von den Nummern 2 und 3 ist lediglich für ein Stadthaus Platz – Kaufpreis 8800 Euro.
Günstige Grundstücke zu haben
Größer ist das Areal dort, wo die Häuser 8, 8a und 9 vor vier Jahren wegen starkem Schwamm- und Holzwurmbefall weichen mussten. Die 800 Quadratmeter große Fläche ist momentan für 26 000 Euro zu haben. Deutlich kleiner und somit günstiger sind da die Grundstücke in der Mittelstraße 7. Auf letzterem stand zu Jahresanfang noch ein unbewohntes Fachwerkhaus. Für das einsturzgefährdete Gebäude gab es keine vernünftige Möglichkeit mehr, zu sanieren. Alles, was blieb, war der Abriss. Das dadurch entstandene Bauland ist nach Auskunft der Verwaltung für 5000 Euro zu haben und zeichnet sich durch seine schöne Lage direkt an der kleinen Tollense aus. Vielleicht trägt die jüngst geänderte Gestaltungssatzung für den Stadtkern dazu bei, dass sich in Zukunft doch noch Bauwillige finden.
Ansprechpartnerin für alle Grundstücke ist Hendrikje Kmietzyk, bei der telefonisch unter 03961 2551660 oder per Mail an [email protected] Anfragen gestellt und Besichtigungstermine vereinbart werden können. Außerdem erteilt sie Auskunft zu den Ausgleichsbeiträgen oder über Möglichkeiten der Städtebauförderung.