Wasserqualität

Trüben Blaualgen den Badespaß in Neubrandenburg?

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

An der Ostsee muss derzeit öfter vor Blaualgen gewarnt werden. Wie sieht es in den Seen in und rings um Neubrandenburg aus?
Veröffentlicht:17.08.2020, 06:33

Von:
  • Robin Peters
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Brennende Sonne vom Himmel, mehr als 30  Grad an Land und angenehme 23  Grad im Wasser – diese Mischung lockt in diesen Tagen unzählige Wasserratten in Neubrandenburg an Tollense- und Reitbahnsee. Handtuch an Handtuch liegen sie am Augustabad. Und die Binnengewässer rund um Altentreptow, die Ufer des Kastorfer, Tüzer und Großen Sees in Siedenbollentin, sind ebenfalls ein Besuchermagnet.

Von Verunsicherung durch gefährliche Blaualgen-Teppiche, die zuletzt bei Greifswald für mehrere Hunde zum tödlichen Verhängnis wurden, keine Spur. Weder bei Familie Köhnke aus Knorrendorf, die, wie sie sagt, regelmäßig den Kastorfer See für eine Abkühlung nutzt, noch bei den anderen befragten Badegästen. Darunter die Jugendlichen Tom und Marie aus Neubrandenburg, die beinahe täglich dem Badespaß nachgehen.

Prüfungen ergaben bisher keine Auffälligkeiten

Und dieser ist nach wie vor ungetrübt, heißt es aus dem Landkreis. Wasserratten in der Seenplatte müssen sich nach Angaben des kreislichen Gesundheitsamtes keine Sorgen machen: „In der laufenden Saison gab es bislang für die überwachten Badestellen keine Auffälligkeiten. Die Badewasserqualität in den hiesigen Seen ist ausgezeichnet, erklärt Kreis-Sprecherin Haidrun Pergande. Badeverbote oder Warnhinweise seien bislang nirgendwo notwendig gewesen. Trotz des sonnigen Wetters habe es in den vergangenen Tagen keine Problem mit übermäßigem Algenwachstum gegeben.

Das bestätigte auch das Treptower Rathaus, dass erst kürzlich die neuesten Prüfergebnisse für den Tüzer, Kastorfer und Großen See auf den Tisch bekommen hat. Top Qualität, so das Fazit. „Wenn Leute aber etwas feststellen, bitte unter der 03961 2551-330 melden“, sagte die zuständige Mitarbeiterin Claudia Ellgoth.

Bis Mitte September monatliche Kontrollen

Doch wie kann Blaualgen-Befall festgestellt werden? Eine eingeschränkte Sichttiefe von unter einem Meter, eine bläulich-grüne Trübung des Wassers und Algenteppiche an der Oberfläche, die sich wolkenartig im Wasser verteilen, sind mögliche Indizien. Blaualgen, eigentlich Cyanobakterien, können zu Reizungen, Übelkeit, Erbrechen oder Atemnot führen.

Die Badegewässer werden nach Angaben des Landkreises noch bis zum 10. September einmal im Monat überprüft. Dieser Rhythmus wird laut Pergande auch gegenwärtig beibehalten, trotz der verschärften Gefahrensituation. „Bei Grenzwertüberschreitungen gibt es wegen der möglichen Gesundheitsrisiken für die Badegäste dann kurzzeitige Badeeinschränkungen beziehungsweise Badeverbote“, erläutert die Kreissprecherin weiter.