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Coworking-Space

Türen zum Digital-Paradies in Wrodow sind jetzt geöffnet

Wrodow / Lesedauer: 3 min

Nach engagierter Arbeit vieler Dorfbewohner ist das Coworking-Space offiziell eröffnet worden. Das mit neuester Technik ausgestattete Gemeinschaftsbüro begeisterte die Gäste.
Veröffentlicht:22.08.2022, 07:32

Von:
  • Lisa Gutzat
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Auf einem Rund-70-Einwohner-Dorf, wie Wrodow es ist, sind normalerweise nur Kuhwiesen und Familienhäuser zu finden. Doch der Da-Vinci-Weg 3 bietet etwas, was für solch eine Gemeinde eher ungewöhnlich ist: ein sogenanntes Coworking-Space. Nach langer Arbeit und mithilfe vieler engagierter Dorfbewohner konnte diese Neuheit jetzt ihre Türen öffnen.

Ein Coworking-Space ist ein öffentlich nutzbares Büro für alle, die beim Arbeiten nicht alleine im Homeoffice sitzen oder mit anderen Menschen aus den verschiedensten Berufsfeldern ins Gespräch kommen wollen. Das ist nun in Wrodow möglich, wovon sich mehrere Menschen bei der Eröffnungsfeier ein Bild gemacht haben. Die Resonanz sei durchaus positiv gewesen, wie Jacqueline Antony konstatiert. Sie ist die Vereinsvorsitzende des Fördervereins Dorf und Kirche Wrodow, der die Idee des gemeinschaftlichen Arbeitsplatzes mit dem Namen „Davinci3“auf den Weg brachte.

Der Verein ist in diesem Jahr sogar für den Deutschen Ehrenamtspreis nominiert worden wegen seiner engagierten Arbeit. Umso mehr freuten sich die Vereinsmitglieder auf die Eröffnung des von ihnen erschaffenen Coworking-Spaces, das immerhin jede Menge Zeit und Aufwand kostete.

Modernste Technik anstelle eines alten Stalls

„Ich bin wirklich sehr zufrieden“, sagt die Vereinsvorsitzende. Immerhin seien mehr als 40 Gäste gekommen, um bei der Einweihung dabei zu sein. Auch der Wrodower Bürgermeister Johannes Krömer ließ sich das Spektakel nicht entgehen. „Hier wird versucht, die Begegnung von Coworking und Kunst unter einen Hut zu bringen“, meint Krömer.

Denn wo einst ein alter Stall stand, ist heute eine moderne Halle zu sehen, die mit neuester Technik und schnellstem Internet sowie vielfältigen Kunstwerken ausgestattet ist. Dort lässt es sich angenehm arbeiten, davon ist Jacqueline Antony überzeugt.

Mobile und feste Flipcharts, schallisolierte Meetingboxen sowie schnelles Internet sollen Arbeiter von nun an nach Wrodow locken. Ausgestattet mit eleganten Möbeln, zwei Küchen und insgesamt zehn Arbeitsplätzen, wovon sechs unter anderem mit einem PC ausgestattet sind, wird „Davinci3“ der wohl größte Coworking-Space der Seenplatte. Weitere gibt es unter anderem in Neustrelitz, Waren und Neubrandenburg. Dort gebe es jedoch weniger als zehn Arbeitsplätze, weiß Jacqueline Antony.

Möglichkeit, vor Ort zu übernachten, in Planung

Doch auch in Wrodow ist die Nutzung des Coworking-Space nicht kostenfrei. Privatpersonen, die sich online über ein Buchungsportal für einen Arbeitsaufenthalt anmelden können, bezahlen demnach für acht Stunden einen Tagespreis von 25 Euro, wie die Vereinsvorsitzende erklärt. Der Preis für größere Gruppen, etwa für Sitzungen und Meetings von Organisationen oder Unternehmen, läge bei 420 Euro für die halbe und bei 620 Euro für die gesamte Halle.

Insgesamt haben Renovierung und Ausstattung des Gebäudes 230.000 Euro gekostet, 60.000 Euro wurden vom Land beigesteuert. Der Rest stamme aus der eigenen Tasche des Vereins sowie aus Fördermitteln mehrerer beteiligter Organisationen und Partner, darunter die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt.

Noch immer sind jedoch Übernachtungen in Planung, verrät die engagierte Vereinsvorsitzende. „Derzeit stehen wir mit einem Anbieter für Tiny-Häuser in Kontakt“, sagt sie. So wolle man Gästen, die von weiter her kommen oder länger bleiben wollen, Schlafmöglichkeiten anbieten. Auch eine Ladesäule für Elektro-Autos werde in Zukunft noch installiert.

Doch das war noch längst nicht alles. Nutzer des Coworking Spaces sollen neben der Arbeit auch die Pausen genießen können. Dafür gibt es unter anderem eine Indoor-Tischtennisplatte, die gleichzeitig auch als Meeting-Tisch dient, zwei Terrassen sowie einen frei nutzbaren Außenbereich, außerdem wechselnde Kunstausstellungen und auch einen Grill – für eine ausgeglichene Work-Life-Balance.