CSD-Woche
Unbekannte klauen Regenbogenflagge in erster Nacht
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Mirko Hertrich
Bei der kleinen Feier zum Hissen der Regenbogenflaggen vor dem Neubrandenburger Bahnhof hatte Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) noch gewarnt. Es sei zwar in den vergangenen Jahren in puncto Gleichstellung von Homosexuellen und Lesben viel erreicht worden, „trotzdem merken wir, dass wir noch ganz viel leisten müssen”, gab der Schirmherr der Woche zum Neubrandenburger Christopher Street Day (CSD) am Sonnabend zu bedenken. So seien in den sozialen Medien Gerüchte und Befürchtungen zu lesen, bei dem einem „Angst und Bange” werde.
Flaggen sollen schnell ersetzt werden
Dass die Regenbogenfahne als Symbol für Vielfalt unter anderem von Lebensformen dem ein oder anderen immer noch ein Dorn im Auge zu sein scheint, zeigte sich kurze Zeit später. Wie der Vorsitzende des Vereins queerNB, Marcel Spittel, am Sonntag dem Nordkurier sagte, wurden die Flaggen über Nacht gestohlen. Sie sollen seinen Worten nach am Montag ersetzt werden. Bereits vor zwei Jahren beim ersten CSD in Neubrandenburg waren die Flaggen entwendet worden.
Auch in der Politik hat es Differenzen um das Hissen der Regenbogenflagge zur CSD-Woche in Neubrandenburg gegeben. Trotz eines mehrheitlichen Beschlusses der Neubrandenburger Stadtvertretung lehnte das Innenministerium das Hissen vor Rathäusern generell ab und beruft sich dabei auf die Beflaggungsverordnung des Landes. Marcel Spittel sieht als eine Ursache dafür eine „überkommene Sexualmoral“ bei Innenminister Torsten Renz (CDU).