Unter diesem Dach wächst die nächste Generation heran
Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Mit voller Wucht feuert Altentreptows ehemaliger Bürgermeister Volker Bartl ein Schnapsglas auf den Boden im Dachgeschoss des Kita-Neubaus am Amtshof. Doch wütend schien er nicht zu sein, sondern eher fröhlich. Immerhin gab es ordentlich was zu feiern: Nach dem Spatenstich im Mai wurde nun das Richtfest im Neubau der Awo-Kita gefeiert. Der Tradition wegen wurden ausgetrunkene Schnapsgläser im fertiggestellten Dachstuhl zerdeppert.
Der letzte Nagel darf dort oben ebenfalls nicht fehlen, „sonst hält der Dachstuhl nicht“, scherzt ein Zimmerer. Volker Bartl zögert nicht lang, schnappt sich einen Hammer und schlägt mühsam den Nagel in einen Holzbalken. Nun dürfte nichts mehr schiefgehen.
Platz für 84 Kinder von der Krippe bis zum Hort
Schon in weniger als einem Jahr soll der Kita-Neubau am Amtshof in Altentreptow fertig sein. Dann lernt, lacht und spielt dort die nächste Generation in einem „schönen und modernen“ Umfeld, wie es Awo-Geschäftsführerin, Karola Schumann, beschreibt. Ihr Schwärmen hat offenbar auch seine Gründe. Denn die dort entstehende barrierefreie Kindertagesstätte, die den Namen „Naturtalente“ tragen wird, verspricht schon jetzt so einiges:
Auf zwei Etagen bietet das Gebäude Platz für 84 Mädchen und Jungen von der Krippe bis zum Hortalter, sogar einen Aufzug wird es geben. Für das Erdgeschoss ist ein richtiges Schlemmer-Paradies vorgesehen mit einem Restaurant, das über eine Verteiler-Küche verfügen soll. Hier können neben der täglichen Essensversorgung auch interne Feiern oder andere Veranstaltungen steigen.
Doch das soll es noch nicht gewesen sein. Auch Spiel und Spaß an der frischen Luft sind garantiert. Auf dem Spielplatz direkt neben dem Gebäude werden sich die Knirpse sowohl an einem Wildbienen- und Hummelferienpark, einem Minischloss, einer Wasserspielanlage als auch an einer Spielwiese und einem Garten erfreuen können. Das lässt wohl jedes Kinderherz höher schlagen.
Bau viel teurer als ursprünglich gedacht
All das Schöne hat jedoch seinen Preis. Demnach kostet der Bau der neuen Kindertagesstätte rund 4,6 Millionen Euro, was 700.000 Euro mehr sind, als einst vorgesehen. Zum Zeitpunkt des Grundstück-Kaufs im Jahr 2018, sollte es noch zwischen 1,4 und 1,8 Millionen Euro kosten. Über das Landesförderprogramm zur nachhaltigen ländlichen Entwicklung, Wiedernutzbarmachung devastierter Flächen und Rekultivierung von Deponien (LEFDRL M-V) wurden 2,6 Millionen Euro für den Bau zur Verfügung gestellt. Weitere 800.000 Euro kommen vom Landkreis. Mithilfe eines Kredits soll dann die verbleibende Finanzierungslücke von etwa 1,2 Millionen Euro geschlossen werden.
Doch jetzt freuen sich zunächst alle auf die geplante Fertigstellung im August 2023. Darunter auch die Treptower Bürgermeisterin Claudia Ellgoth. „Ich wünsche diesem Haus ein lautes Lachen“, sagte sie beim Richtfest der Kita, bemängelte zudem jedoch die Verkehrslage des Gebäudes. Doch das scheint die meisten Leute nicht zu stören. Immerhin gab es bereits schon nach dem Spatenstich viele interessierte Eltern, die sich nach freien Plätzen für ihren Nachwuchs erkundigten.