Verkauf des Klempenower Gutshauses geht nicht voran
Klempenow / Lesedauer: 3 min

Seit mehreren Jahren steht das Gutshaus auf der Burganlage Klempenow nun leer und seit etwa drei Jahren zum Verkauf. Ein 1904 erbautes Haus mit insgesamt 44 Zimmern auf vier Etagen. Für eine durchschnittliche Familie ist es eher nicht geeignet, weshalb es bestimmte Bedingungen für das Haus gibt. Doch ein Käufer hat sich nach Information des Nordkurier bisher nicht gefunden.
Gemeinde hat auf Rückkkaufsrecht verzichtet
Wie aus einer Anzeige auf der Immobilienplattform Immoscout24 hervorgeht, wird das Gutshaus nur an Neueigentümer verkauft, die bereit sind, es als Hostel, Pension oder Gästehaus auf der Burganlage weiterzuführen. Das ist der Plan für das alte Haus, das im Internet für 219.000 Euro angeboten wird.
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In der Vergangenheit hat es bereits Kauf-Interessenten gegeben. So beispielsweise die Gemeinde Breest, die das Gutshaus laut Bürgermeister Sylvio Stange vor einigen Jahren selbst verkauft hat. „Wir hatten ein Rückkaufsrecht, von dem wir aber vor Kurzem zurückgetreten sind“, sagt er. Denn ein Rückkauf sei für die Gemeinde mit Blick auf den aktuellen Haushalt finanziell nicht machbar gewesen. Dazu seien komplizierte Verfahren sowie Denkmalschutz-Auflagen gekommen.
Auch Burgverein kann sich das Gebäude nicht leisten
Die Anregung, das Gutshaus überhaupt zurückzukaufen, kam vor einiger Zeit von Stanges Vorgänger Hartmut Scherer, der bereits verstorben ist. Von ihm kam auch die Idee der gastronomischen Nutzung des Gebäudes mit Übernachtungsangebot.
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Auch der Burgverein hatte laut Undine Spillner, Kulturmanagerin des Vereins, Interesse an dem Gutshaus, kann es sich jedoch nicht leisten. Der jetzige Eigentümer selbst, der seinen Namen aus der Öffentlichkeit halten möchte, bekam notwendige Kredite von mehreren Banken nicht zur Verfügung gestellt, weshalb das Projekt, eine Pension oder ein Gasthaus zu eröffnen, bislang scheiterte.
Bezugsfrei, aber renovierungsbedürftig
Dabei hat das Gebäude eine Menge zu bieten: eine Wohnfläche von 700 Quadratmetern auf einer Grundstücksfläche von insgesamt 3858 Quadratmetern. Zwar ist es ab sofort bezugsfrei, jedoch renovierungsbedürftig, wie Angaben zu dem Objekt zeigen.
Doch die Burganlage hat nicht nur das alte Gutshaus in petto, um Besucher zu beeindrucken. Mehrere touristische und kulturelle Angebote wie ein Hofladen, eine Kunstgalerie und eine Kanustation, ein Burgcafé sowie ein Innenhof mit Terrasse, Brunnen und Barockgarten gibt es dort zu entdecken. Dazu kommt, dass der engagierte Burgverein für ein abwechslungsreiches, regional bekanntes Veranstaltungsprogramm sorgt. Für Besucher gibt es jedenfalls eine Menge zu erleben. Ob all diese Eigenschaften auch einen geeigneten Käufer anlocken, muss die Zukunft zeigen.