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Vor Jahren zusammengekracht – was wird mit diesem Schrotthaus?

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Viel ist von diesem Wohnhaus in Altentreptow nicht mehr übrig. Vor einigen Jahren musste die Feuerwehr das Haus sichern, seitdem ist nicht viel passiert – bis jetzt.
Veröffentlicht:13.11.2023, 19:41

Von:
  • Tobias Holtz
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So manches Gebäude in der Altentreptower Innenstadt erweckt beim Vorbeigehen den Eindruck, als wenn es jeden Moment wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen könnte. In der Mauerstraße 45 wäre das im April 2021 beinahe auch passiert. Teile der morschen Dachkonstruktion hatten sich mitsamt einigen Steinen aus dem Mauerwerk des einstigen Einfamilienhauses gelöst und waren auf die Straße gefallen. Feuerwehr und Bauhof sicherten das Haus in einer Hauruckaktion notdürftig ab. 

Keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit

Das Bauamt des Landkreises kam bei einer anschließenden Begutachtung zu der Einschätzung, dass das Dach nicht mehr zu retten sei und komplett runter müsse. Ein vollständiger Abriss wäre allerdings nicht nötig, da von dem Haus keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgehe, lautete das Urteil der Experten. 

Doch nun wittern die übrig gebliebenen Bestandteile schon über zwei Jahre vor sich hin und so mancher Altentreptower fragt sich, was mit der Ruine passieren soll. Die Verwaltung hatte zuletzt versucht, Kontakt zu den Hinterbliebenen herzustellen. Aber weil es sich um eine Erbengemeinschaft von mehreren Personen handelt, gestaltete sich das sehr schwierig. Der Landkreis beauftragte daraufhin einen Rechtsanwalt, der sich mit dem Fall befassen sollte. Und der hat offensichtlich Erfolg gehabt, wie Bürgermeisterin Claudia Ellgoth (parteilos) auf Nordkurier-Anfrage mitteilte. „Das leerstehende Gebäude wurde an einen privaten Eigentümer aus Altentreptow verkauft, der es im Stil der anderen Häuser sanieren möchte.“ Damit wird demnächst ein weiterer Schandfleck aus dem Stadtbild verschwinden. 

Schrott-Kataster für Altentreptow

Eine andere verwilderte Ruine, die ebenfalls in der Mauerstraße zu finden ist, bleibt aber wahrscheinlich noch für längere Zeit unberührt stehen. Von dem Haus sind lediglich noch die Reste der Außenwände vorhanden. Einige Äste des Baumes, der über die Jahre auf dem Grundstück gewachsen ist, wuchern schon über dem aufgestellten Bauzaun. „Hier ist noch keine Lösung in Sicht, da wir es ebenfalls mit einer Erbengemeinschaft zu tun haben“, sagt die Rathauschefin. Bleibt zu hoffen, dass der Zahn der Zeit am Ende nicht doch schneller ist und auch noch die Überbleibsel des Hauses zum Einsturz bringt. 

Die Altentreptower Wählergemeinschaft hatte unlängst angeregt, für solche Fälle eine Art Schrott-Kataster zu erarbeiten, in dem alle baufälligen Immobilien, die sich nicht im Besitz der Stadt befinden, aufgelistet sind. Darin sollen dann auch die jeweiligen Eigentumsverhältnisse mit aufgeführt werden. „Wir haben deswegen schon zusammen gesessen und einige Absprachen zu den besonders dringenden Fällen getroffen. Es ist aber wirklich eine Sisyphusarbeit, die viel Zeit in Anspruch nehmen wird“, meint der Fraktionsvorsitzende Mirko Renger.