Bundestagswahl

Wahlkampfspenden – 20000 Euro für Amthor-Herausforderer

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

SPD-Bundestagskandidat Erik von Malottki will seinen Wahlkampf besonders transparent machen. Dafür hat er jetzt 20 000 Euro an Spenden erhalten.
Veröffentlicht:11.07.2021, 08:01

Von:
  • Carsten Schönebeck
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Plakate, Flugzettel, Veranstaltungen – ein Wahlkampf geht mächtig ins Geld. Weil die meisten Parteien in Mecklenburg-Vorpommern nur wenige Mitglieder und damit Beitragseinnahmen haben, sind Kandidaten hier besonders auf Spenden angewiesen. Erik von Malottki, der im Wahlkreis zwischen Usedom und Neubrandenburg kandidiert hatte vor knapp drei Wochen eine Spendenkampagne gestartet. Ein ungewöhnlicher Schritt – meist reden Kandidaten wenig darüber, wo das Geld für ihre Wahlkämpfe herkommt. Zuletzt hatte eine Spende von einer Million Euro eines Greifswalders an die Grünen für Aufregung und viel Kritik gesorgt.

Kampagne gegen Philipp Amthor

Das ausgegebene Ziel, 20 000 Euro einzunehmen, hat Malottki nach eigenen Angaben nun erreicht. Mehr als 300 Menschen hätten sich daran beteiligt, erklärte er zum Wochenende. Die Spendenkampagne ist Teil einer Strategie, mit der Malottki vor allem seinen größten Konkurrenten attackieren will: Den CDU-Mann Philipp Amthor, der den Wahlkreis 2017 gewann. Amthors öffentliches Ansehen hat unter seiner Lobby-Tätigkeit für ein amerikanisches Unternehmen (inzwischen insolvent) gelitten. Malottki gibt sich nun besonders transparent. Wie genau die Spenden sich zusammensetzen und ob auch größere Einzelbeträge geflossen sind, erklärte er vorerst aber nicht. „Mir wurde gesagt, Wahlkampffinanzierung geht nur mit Großspenden und einem guten Draht zu reichen Geldgebern. Gemeinsam haben wir gezeigt: ein anderer Wahlkampf, getragen von vielen Menschen, die sich eine bessere Politik in Berlin wünschen, ist möglich”, so Malottki in einer Presseerklärung.

Die SPD als lachender Dritter

Wie groß die Chancen für den SPD-Mann tatsächlich sind, ist unsicher. Bei den letzten beiden Bundestagswahlen landeten seine Genossen chancenlos bei 15,7 und 13,9 Prozent. Nun hoffen die Sozialdemokraten, sie könnten die lachenden Dritten werden, wenn sich CDU-Spitzenkandidat Amthor und der Neubrandenburger Bundestagsabgeordnete Enrico Komning (AfD) gegenseitig die Stimmen wegnehmen.

Dafür soll es aber noch mehr Geld werden, mit dem Erik von Malottki in den Wahlkampf zieht. Muss es wohl auch, denn erfolgreiche Wahlkämpfe in der Region haben nach Nordkurier-Informationen auch schon mal sechsstellige Summen gekostet. Als neues Ziel gibt Malottki nun aus, die Zahl der Spender zu verdreifachen. Mehr als 1000 Menschen sollen sich bis Mitte August beteiligen, das sei die nächste Stufe der Kampagne. Die Summe soll am Ende nicht zur Gänze in Werbematerial fließen: 15 Prozent des gesammelten Geldes will Malottki an gemeinnützige Vereine weitergeben.