Luftwaffen-Manöver?
Warum es rings um Neubrandenburg zwei Mal laut knallte
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Carsten Korfmacher
Am Dienstag hat sich über der Stadt Neubrandenburg ein lauter Knall ereignet, der mit einer massiven Druckwelle einher ging. Aus dem gesamten Stadtgebiet berichten Anwohner von zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Knallgeräuschen, die Gebäude und Autos zum Wackeln und Fensterscheiben zum Vibrieren gebracht haben sollen. Nach Informationen eines Nordkurier-Lesers waren die Geräusche auch im rund 50 Kilometer entfernten Prenzlau in der Uckermark zu hören. Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Stadt überraschend knallt.
Zunächst gab es keine bestätigten Informationen zur Ursache des Knalls. Die Polizei weiß von nichts: „Es gibt kein Schadensereignis in der Region, keine Bombe, keinen Großunfall oder dergleichen”, sagte Kriminalhauptkommissarin Diana Mehlberg dem Nordkurier. Passanten und Streifenpolizisten hätten aus verschiedenen Orten in und um Neubrandenburg herum von jenem lauten Doppel-Knall berichtet.
Das Luftfahrtamt der Bundeswehr gibt Antworten
Vielen Zeugenaussagen ist die Wahrnehmung gemein, dass der Knall sich ganz in der Nähe zugetragen habe. Das lässt normalerweise darauf schließen, dass das Geräusch von oben kam: ausgelöst durch ein Flugzeug beim Durchbrechen der Schallmauer. In der Region finden immer wieder Übungen der Luftwaffe statt, bei denen Flieger hin und wieder auch die Schallmauer durchbrechen. Eine Antwort der Luftwaffe auf die Frage des Nordkurier, ob es im Nordosten zu einem Manöver kam, sorgte am Abend für Klarheit: Tatsächlich habe es sich um einen Eurofighter bei einem Routineflug gehandelt, hieß es aus dem Luftfahrtamt der Bundeswehr. Die komplette Stellungnahme lautet:
„Im Rahmen des täglichen Routineflugbetriebes hat das Luftfahrzeug gegen 14:38 Uhr Ortszeit im Bereich Neubrandenburg die Schallmauer durchbrochen. Dies passierte ca. 9,3 Km östlich des Stadtkerns von Nord nach Süd. Seine Höchstgeschwindigkeit lag dabei bei ca. 1852 Km/h (1000 Knoten).”
Ein hörbarer Doppel-Knall lässt übrigens auf die Größe des Flugzeuge schließen, das die Schallmauer durchbrach. Ein sehr kleines Flugzeug verursacht zwei Knallgeräusche, die vom menschlichen Gehirn als eins wahrgenommen werden. Je größer der Flieger, desto weiter sind die Geräusche voneinander entfernt. Der zeitliche Abstand beträgt trotzdem meistens nur wenige Hundertstelsekunden.