StartseiteRegionalNeubrandenburg▶ Warum in Neubrandenburg auf der Straße getanzt wird

Interkulturelle Woche

▶ Warum in Neubrandenburg auf der Straße getanzt wird

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Den Startschuss gab am Sonntag eine Art Straßenfest in Neubrandenburg. In den kommenden Tagen folgen rund 30 weitere Veranstaltungen zur interkulturellen Woche.
Veröffentlicht:25.09.2022, 15:07

Von:
  • Tim Prahle
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Es sei so etwa wie ein „erweitertes Netzwerk-Treffen”, sagt Remo Bock und lässt den Blick durch die Treptower Straße streifen. Ein Treffen mit viel Publikumsverkehr. Denn der offizielle Auftakt zur Interkulturellen Woche (IKW) fühlte sich am Wochenende zeitweise an wie ein kleines Straßenfest.

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Viele Programm für Kinder und Jugendliche

Bei den Pfadfindern der „Royal Rangers” gab es Gitarrenmusik, zwei Stände weiter führte das Integrationszentrum landestypische Tänze und Kleidung verschiedener Kulturen vor, bat dabei unter anderem Landtagspolitikerin Dagmar Kaselitz (SPD) zum Tanz. Kleinere und größere Spiele hatten die verschiedenen Organisationen dabei, einen Magneten für Jung und Alt in Form eines Kickertisches hatte die Stadt um den Integrationsbeauftragten Remo Bock gleich selbst mitgebracht.

Ob Hochschule, sozialer Träger oder Einrichtungen wie das Café International – sie alle nutzten auf den wenigen Metern die Möglichkeit, sich zu zeigen, mit Migranten und Deutschen ins Gespräch zu kommen. Die Hochschule gab zudem eigens über das Programm „Hi-Region” gestaltete Wegweiser in neun Sprachen für Neuankömmlinge aus.

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Alles dreht sich um Musik

Die Interkulturelle Woche biete sich im besonderen Maße an, Angebote zu bündeln und den Rahmen für eigene Aktionen zu nutzen, sagt Frank Fechner, Leiter der Volkshochschule (VHS). Erstmals ist die VHS bei der IKW dabei, hat passend zum Motto „Musik verbindet” eine besondere Veranstaltung im Bienenweg geplant. Am 1. Oktober soll es im Bienenweg 1 zwischen 13 und 15 Uhr interkulturell und musikalisch werden. Dabei wird unter anderem eine ukrainische Rocksängerin auftreten. „Sie war bei uns im Integrationskurs und ich habe sie einfach angesprochen”, sagt der Pädagogische Leiter Metin Erkal. Alle Künstler, die sich am kommenden Woche die Ehre geben, stammen aus dem Sprachkurs der Hochschule.

Sprachaustausch für Mütter und Kinder

Nur einer von mehr als 30 Programmpunkten, die die IKW in der Woche noch bieten soll. So zeitlos für die Verantwortlichen die Wichtigkeit der Integration auch ist, an der Tagespolitik kamen nicht alle vorbei. Über Programme wie „Griffbereit” treffen sich in mehreren Vierteln regelmäßig Eltern mit Kindern zum Austausch. In den eigenen Sprachen und auf Deutsch. Ein Konzept, das aufzugehen scheint. „Gerade die Mütter sind am Anfang noch etwas verhalten und fangen dann doch an, ins Gespräch zu kommen, sagt Projektleiterin Claudia Seele von der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA).

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Daher beschäftige Claudia Seele derzeit auch besonders die auslaufende Förderung für Sprachkitas. Zum Ende des Jahres könnten durch das Ende des vom Bund befristeten Programmes rund 200 Millionen Euro an Förderung wegfallen. Dank einer Kitaleiterin aus der Neubrandenburger Oststadt wurden bereits mehr als 200 000 Unterschriften für den Erhalt gesammelt. „Mehrsprachigkeit ist ein hohes gut”, sagt Claudia Seele. Für Kinder mit Migrationshintergrund ebenso wie für Kinder ohne.

Das ganze Programm zur Interkulturellen Woche finden Sie hier.