Unfallstatistik

Warum kracht es so häufig im Ostteil von MV?

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Traurige Rekorde: Im Landkreis Vorpommern–Greifswald gab es im Jahr 2022 die meisten Unfälle. In der Mecklenburgischen Seenplatte kamen jedoch auf den Straßen mehr Menschen ums Leben.
Veröffentlicht:10.05.2023, 15:11

Von:
  • Nordkurier
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In der gerade veröffentlichten Unfallstatistik 2022 für Mecklenburg-Vorpommern belegen die Landkreise Vorpommern–Greifswald und die Mecklenburgische Seenplatte in der Häufung und bei den Todesfolgen die traurige Tabellenspitze. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, kam es in Vorpommern 979 mal zu Unfällen, davon 576 mal innerorts und 362 mal auf Landstraßen. Im Osten des Landes starben dabei zehn Menschen auf den Straßen, davon sieben auf Landstraßen.

Vor allem innerorts kracht es häufiger

Unangepasste Geschwindigkeit, Alkohol am Steuer, risikoreiches Fahren sowie Ablenkung zählen hier zu den häufigsten Unfallursachen, wie der Deutsche Verkehrssicherheitsrat informiert. Die Unfallfolgen seien auf Landstraßen besonders schwer. Es gebe keine bauliche Trennung vom Gegenverkehr und dennoch hohe Geschwindigkeiten. Gefahrenquellen können, laut Angaben der Sicherheitsexperten, auch Kreuzungen oder Einmündungen sein, die zu spät gesehen werden, oder Wild, das unerwartet auf die Straße springt.

Dennoch lässt sich anhand der Unfallstatistik erkennen, dass die Unfälle innerhalb von Ortschaften und die Schwere ihrer Folgen zugenommen hat. Fachleute verweisen auf den Wegfall der Corona–Einschränkungen. Die Unfälle innerhalb der Ortschaften des Landes sind im Vergleich zum Vorjahr mehr als 90 Prozent häufiger.

Landesweit weniger, aber mehr schwere Unfälle

In der Mecklenburgischen Seenplatte starben 17 Menschen im Verkehr, davon sieben auf Landstraßen. Insgesamt vermerkte die Polizei in der Seenplatte aber den Großteil der Unfälle innerorts. Von insgesamt 972 Unfälle ereigneten sich 608 innerhalb von Ortschaften.

Landesweit gab es weniger Unfälle, aber 22 Prozent mehr Todesopfer auf den Straßen: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 53.500 Straßenverkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Das war zwar ein Prozent weniger als im Vorjahr und 10,9 Prozent weniger als 2019. Doch die Zahl der Verkehrstoten stieg um 15 Personen an. Insgesamt zählten die Beamten 47.066 sogenannte Bagatellunfälle (2021: 47.802), 4913 Unfälle mit Personenschaden (2021: 4627), 1233 Unfälle mit schwerwiegendem Sachschaden (2021: 1319), heißt es.

Acht Prozent aller Verunglückten im Land waren Kinder unter 15 Jahren. Insgesamt verunglückten 509 Kinder auf den Straßen, darunter waren 105 unter sechs Jahre alt. Zwei Kinder unter 15 Jahren kamen ums Leben. Im Jahr 2019 waren 9,7 Prozent aller Verunglückten im Straßenverkehr Kinder unter 15 Jahren.