Überraschung bei Bauarbeiten
Was öffnet sich denn da unter der Burg?
Burg Stargard / Lesedauer: 2 min

Anett Seidel
Der Schöpfgang ist noch gar nicht offen, da gab es auf der Burg in Stargard schon die erste Überraschung. Bei Arbeiten am Burgwall wurde ein bisher unbekannter Weg entdeckt. Was es damit auf sich hat und wohin dieser führt, war am Mittwochnachmittag noch nicht klar. Heute wird der Archäologe wieder vor Ort erwartet, um die Entdeckung genauer zu untersuchen, teilt Martin Richter von der Stadtverwaltung mit. Der unbekannte Gang unter der Burganlage dürfte ein erster Paukenschlag sein. Jede Menge Tonscherben gehörten ebenfalls zu den Fundstücken. Jetzt ist erst mal Schluss mit Bauarbeiten, bis der Archäologe seine Arbeit erledigt hat.
Was die Stargarder noch erwartet, wenn sie erst Hand an den mittelalterlichen Schöpfgang legen, weiß niemand so genau. Noch ist der Gang gesichert wie ein alter Stollen. In den nächsten Tagen wird sich jedoch auch dieser öffnen. Was in dem unterirdischen Gang der Burg verborgen liegt und ob sich in der Erde noch mehr „Schätze“ aus längst vergangenen Zeiten finden, weiß niemand. „Wir sind gespannt“, meint Doris Dallmann aus dem Bauamt. Die Fachfrau hofft, dass die Arbeiten trotzdem bis Mitte September abgeschlossen werden können.
Gang ist derzeit wegen Einsturzgefahr gesperrt
Die Mitarbeiter von Pergabau aus Prenzlau haben zu Baubeginn einen Teil der Burgmauer abgetragen, um Baufreiheit für den großen Augenblick zu schaffen. Rund 300 000 Euro müssen für die Sanierung des Ganges, der die Mittelburg mit dem Burggarten verbindet, investiert werden. Der ist bereits seit 2010 geschlossen, weil Einsturzgefahr besteht. „Betreten verboten“ steht seitdem an dem Bretterzaun. Was folgte, war ein langer Leidensweg für die Burg Stargarder. Denn sie mussten den Gang für Burgfans und Touristen schließen.
Die Sanierung des Schöpfganges ist Teil des Großprojektes Burgsanierung. Im 17. Jahrhundert befand sich neben dem Turm ein einstöckiger Fachwerkbau. Demnach lagen darunter tiefe, gewölbte Keller, deren Zugang von außen über eine steinerne Treppe erfolgte. Dieser Gang führte auch unter der Ringmauer hindurch in den Burggraben, heißt es auf der Internetseite des Burgvereins. Diese Angaben müssen nun vermutlich aktualisiert werden.