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Was tun gegen den Müll auf dem Neubrandenburger Datzeberg?

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Anwohner beschweren sich über Hundekot und zerbrochene Glasflaschen. Die Stadt weist die Verantwortung von sich. Aus der Bevölkerung kommen Initiativen und Ideen.
Veröffentlicht:20.02.2023, 11:11

Von:
  • Pablo Himmelspach
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Es ist ein Thema, das immer wieder hitzig diskutiert wird. Auf dem Neubrandenburger Datzeberg sind einige Ecken so vermüllt, dass sich Anwohner nicht mehr wohlfühlen. Hundekot liegt neben leeren Verpackungen, kaputte Glasflaschen auf Kinderspielplätzen. So beschreibt es eine Anwohnerin, die von der Situation in ihrem Viertel wie auch von der Stadt Neubrandenburg enttäuscht ist. „Ist die Stadt überhaupt daran interessiert, ein sauberes Umfeld auf dem Datzeberg zu schaffen“, empört sie sich.

Besonders die Hundehaufen rufen Ekel bei ihr hervor. „Ein Spaziergang mit Kind und Dreirad ist auf dem Weg hinter den Häusern in der Rasgrader und der Alfred–Haude–Straße nicht mehr ,gefahrlos’ möglich“, sagt sie. Obwohl sie sich auch über die achtlosen Halter ärgert, nimmt sie im gleichen Zuge die Stadt in die Pflicht. Mehr Mülleimer wären doch ein erster Schritt. 

Ein Vorschlag, den die Stadt zurückweist. Die These, mehr Mülleimer würden zu weniger Verschmutzung führen, sei irreführend. Den Schwarzen Peter gibt die Stadt an die Anwohner zurück: Bei der Müllvermeidung komme es darauf an, dass die bestehenden Entsorgungsmöglichkeiten angenommen und genutzt werden. „Die Stadt hat keine Fürsorgepflicht“, sagt ein Sprecher der Stadt.

Immerhin stünden 36 Abfallbehälter auf dem Datzeberg, sieben an Bushaltestellen, 29 auf kommunalen Flächen. Trotz des Verweises auf vorhandene Entsorgungsmöglichkeiten zeigt die Stadt Verständnis für den Ärger der Frau: „Der Unmut jener Anwohnenden, die auf Sauberkeit bedacht sind, ist völlig nachvollziehbar und wird von der Stadtverwaltung geteilt“, sagt ein Sprecher der Stadt. 

Doch was tun gegen den Müll auf dem Datzeberg? Die Stadt setzt auf Kontrollen und Gespräche. Das Ordnungsamt dokumentiere gemeldete Verschmutzungen und beauftrage deren Beseitigung. Kontrollgänge und Ahndungen von Ordnungswidrigkeiten gebe es ebenfalls.

Zudem finde ein Austausch innerhalb der Bevölkerung statt. „Das Thema wurde in der Bürgersprechstunde sehr ausführlich und sachlich besprochen, verbunden mit vielen Ideen zu gemeinsamen Aktionen“, heißt es von dem Sprecher. 

Einbezogen werden sollen neben der Stadt und den Anwohnern auch Vereine, gewerbliche Anlieger sowie das Stadtteilbüro. Natalia Shchebetovska ist Leiterin des Stadtteilbüros und sich des Problems bewusst. Trotzdem ist sie positiv: „Der Großteil der Anwohner ist sehr offen und will sich beteiligen“, sagt sie. Zumal es nicht so sei, dass auf dem Datzeberg nichts passiere. Es gäbe den Mängelmelder, Aktionen mit Kindern — etwa durch den Caribuni Familientreff — sowie den traditionellen Frühjahrsputz im April. 

Auch in diesem Jahr stehe der wieder an, auf das Thema Müllvermeidung solle dabei aufmerksam gemacht werden. „Wir wollen, dass es angenehm ist, hier zu wohnen“, sagt Natalia Shchebetovska. 

Sie finde es schade, dass das Viertel häufig als dreckig oder gefährlich abgestempelt werde. Denn ihre Erfahrungen bestätigen dieses Klischee nicht: „Meckern kann man immer, aber es gibt hier viele engagierte Menschen, die sich mit dem Viertel identifizieren“, sagt sie. Das teilweise schlechte Image des Datzebergs wolle sie gern ins Positive wandeln.