Baustelle
Werden Radfahrer in Neubrandenburg benachteiligt?
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Henning Stallmeyer
Die Baustelle an der Rostocker Straße in Neubrandenburg birgt vor allem für Radfahrer Nachteile. Autofahrer mussten nur in der ersten Baustellenwoche mit einem Fahrstreifen weniger auskommen, für den Rest der Arbeiten sollen sie freie Fahrt haben, verspricht die Stadt.
Der stadteinwärts führende Rad- und Fußweg auf der Südseite der Straße hingegen ist hingegen voll gesperrt. Radfahrer müssen am Oberbachzentrum die Straßenseite wechseln.
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Ratsherr sieht klare Benachteiligung
Ratsherr Rainer Kirchhefer (Grüne) sieht darin eine klare Benachteiligung für die Radler. „Warum hat sich die Stadt nicht mehr für diese Verkehrsteilnehmer eingesetzt?“, fragte er im jüngsten Sicherheitsausschuss nach.
Seiner Meinung nach hätte man zumindest prüfen können, ob der Radweg nicht auf der Straße hätte fortgeführt werden können. Ein Fahrstreifen für die Autos müsste dafür verkleinert werden und die Einschränkungen wären gerechter aufgeteilt worden, argumentiert der Kommunalpolitiker.
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Ihm zur Seite sprang auch Robert Northoff, der für die SPD im Landtag und im Ausschuss als sachkundiger Bürger sitzt. „Die meisten Studenten fahren zur nah gelegenen Hochschule mit dem Fahrrad, das ist ein riesiges Verkehrsaufkommen, das da jeden Tag durch das Nadelöhr durch muss“, merkte Northoff an.
Stadt ist sich keiner Schuld bewusst
Die Stadt hingegen ist sich keiner Schuld bewusst. Im August habe man sich mit der Baustelle beschäftigt und abgewogen, wie man den Verkehr regeln will. Letztlich sei es so, wie es jetzt ist, die beste Lösung für alle Verkehrsteilnehmer, heißt es von der Verwaltung.
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Ratsherr Kirchhefer, der auch im Fahr-Rat, einem Beratungsgremium für Radler in der Stadt sitzt, wollte das so nicht hinnehmen. „Hat die Stadt denn überhaupt etwas für die Radler getan, oder den Vorschlag der Bauträger einfach abgenickt?“, fragte er.
Dem widersprach die Stadt entschieden. Im ersten Vorschlag hätten Radfahrer sogar noch stärker benachteiligt werden sollen. „Es sah so aus, dass Radfahrer gar nicht hätten fahren dürfen, sondern absteigen und auf der nördlichen Seite der Straße hätten schieben müssen“, schilderte eine Verwaltungsmitarbeiterin die Situation.
Dagegen habe man sich gewehrt, den Bürgersteig und Radweg ausgemessen und festgestellt, dass er breit genug ist, um sowohl Fußgänger als auch Radfahrer aus beiden Verkehrsrichtungen auf einem Weg zu dulden.