Karneval
Wulle Wulle Pack Pack ‐ Wildberg reißt die Hütte ab
Wildberg / Lesedauer: 3 min

Es ist offiziell Narrenzeit in der Gemeinde Wildberg. Obwohl sich der Wildberger Carneval Club (WCC) im Vorfeld bewusst dazu entschieden hatte, erst eine Woche nach dem 11.11. in die diesjährige Saison zu starten, war die Stimmung in der vollbesetzten Turnhalle am Samstagabend einfach nur grandios. 380 Karnevalsfreunde aus der Region wollten sich die Auftaktveranstaltung nicht entgehen lassen.
Zeremonienmeister kurzfristig ausgefallen
Doch bevor es um Punkt 21.21 Uhr mit dem Programm losgehen konnte, gab es für die Vereinsvorsitzende Ivonne Wagenknecht und ihr Team einige Herausforderungen zu meistern. Zeremonienmeister Benno fiel krankheitsbedingt aus, die Tanzfläche musste noch hergerichtet werden und der Schlüssel von der Gemeinde war auch noch nicht da.
Als Zeremonienmeisterin sprang Marika Affeldt ein. Die Reinigung der Tanzfläche wäre eigentlich kein Problem gewesen, immerhin hatte Hausmeister Detlef Bereitschaft. Doch irgendwie schien der nicht so richtig in Form zu sein, denn es fiel ihm äußerst schwer sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Er torkelte mit einer Schnapsflasche in der Kitteltasche und einer Mistforke in der Hand übers Parkett. „Detlef konnte es wohl nicht erwarten und hat schon die ganze Woche Karneval gefeiert“, meinte Marika Affeldt mit Blick auf Detlef Sommer, der in die Hausmeister-Rolle schlüpfte. Als er dann die Forke in ein Holzbrett rammte und mit dieser Konstruktion versuchte vor den entsetzten Augen der Damen aus dem Elferrat den Hallenboden zu wischen, war das Chaos perfekt. Zumindest hatte Detlef mit dieser Nummer die Lacher auf seiner Seite.

Danach ging es mit einem dreifachen „Wulle Wulle Pack Pack“ aber richtig los. Nach dem Einmarsch der Garden machten die „Funkis“ den Anfang. Die jüngere Tanzgruppe des Vereins legte eine erstklassige Performance hin und tanzte auf Wunsch des Publikums gleich mehrere Zugaben.
Männerballett bringt Klavier zum Qualmen
Natürlich durfte auch die traditionelle Schlüsselübergabe nicht fehlen. Da Beatrix Papke nicht teilnehmen konnte, wurde diese Aufgabe von der stellvertretenden Bürgermeisterin der Gemeinde, Katrin Ohm übernommen, die später selbst mit der Funkengarde ihren großen Auftritt hatte.
Ein Highlight des Abends war ohne Zweifel das Männerballett. Die Jungs hatten sich passend dazu lange weiße Unterhosen und rosa Tutu-Röckchen angezogen. Zum Triumphmarsch aus der Oper Aida und zur Schwanensee-Melodie fegten sie „leicht wie eine Feder“ übers Parkett, Hebefiguren inklusive. Doch die Herren vom WCC hatten sich noch eine andere Nummer überlegt, die es so wahrscheinlich nicht auf jeder Karnevalsparty zu sehen gibt. Mit dem Rücken zum Elferrat und heruntergelassenen Hosen standen sie vor einem „Klavier“ und wollten, beweisen, dass sich dieses Instrument nicht unbedingt nur mit den Händen spielen lässt. „Wir haben als Verein extra Geld dafür investiert, damit ihr Klavierunterricht nehmen könnt. Aber offensichtlich hat die Klavierlehrerin ganz was anderes mit euch geprobt“, scherzte die Zeremonienmeisterin. Als das Klavier dann plötzlich zu qualmen anfing, war der komische „Höhepunkt“ des Abends erreicht.

DJ Philipp Poblenz aus Idashof sorgte zwischen den einzelnen Darbietungen für Stimmung. Bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt, geklatscht und kräftig mitgesungen. "Das Programm war ausgezeichnet, wir kommen zur nächsten Veranstaltung garantiert wieder“, meinten Christian Kurtz aus Wildberg und der Bartower Paul Linde. Der Wildbergerin Theo Rosenheim und ihrer Freundin Celine Mahlke, die aus Altentreptow gekommen war, gefiel das Männerballett am besten. Viel Zeit, um sich von diesem gelungenen Auftakt auszuruhen, bleibt dem WCC jedoch nicht. In den nächsten Wochen beginnen bereits die Proben für den Höhepunkt der Karnevalszeit im Februar, der noch größer gefeiert werden soll.