Zum ersten Mal sind Schüler bei „Kunst offen“ dabei
Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Nordkurier
Geborgenheit und Verwurzelung, oder kontrollierte Enge und Abhängigkeit? Der komplexe Begriff Heimat ist so vielfältig wie das Leben selbst, jeder Mensch kann etwas anderes darunter verstehen. Genau dieser Aspekt hat Kunstlehrerin Julia Reichel gereizt, mit ihren Schülern ein spannendes Unterrichtsprojekt auf die Beine zu stellen. Bevor die Elftklässler bald ihre Schullaufbahn beenden und damit vielleicht auch die Region für Studium oder Ausbildung verlassen, sollten sie sich damit auseinandersetzen, was Heimat für sie persönlich ausmacht. „Und das geht nicht nur in Worten, sondern auch in Bildern“, sagte Julia Reichel dem Nordkurier.
Tipps und Tricks von erfahrener Fotografin
Zwar würden Fotos mittlerweile zum Alltag der Jugendlichen gehören, aber ein besonderes Motiv zu erkennen und es gekonnt in Szene zu setzen, sei eine Kunst für sich. In mehreren Workshops haben die Schüler unter verschiedenen Themenschwerpunkten ihre Definition von Heimat mit Smartphone und Spiegelreflexkamera fotografisch festgehalten. „Es ging um Lost Places, ausgefallene Stadtansichten, Spiegelungen, Strukturen und Lichter bei Dunkelheit. Die Schüler waren wirklich mit Leidenschaft bei der Sache. Und wir sind sehr dankbar darüber, dass sich die erfahrene Hobbyfotografin Edeltraut Gonschorek die Zeit genommen hat, unser Projekt zu unterstützen“, betont Reichel. Manchmal hätten schon ein paar einfache Tricks und Tipps von ihr gereicht, damit die Schüler ihre persönlichen Ideen wie gewünscht umsetzen konnten.

Schon von Anfang an war für alle Beteiligten klar, die Fotos auch der breiten Öffentlichkeit präsentieren zu wollen. Die landesweite Aktion „Kunst offen“ schien dafür der ideale Anlass zu sein. „Noch nie hat sich eine Schule daran beteiligt. Es ist natürlich toll, dass wir die Ersten sein dürfen“, meint Reichel.

Unter dem Titel „Heima(R)t, der Blick durch die Linse“ wird die Ausstellung am Samstag, den 27. Mai um 10 Uhr in der Aula der roten Schule eröffnet. Ergänzend dazu soll es einen kleinen Katalog geben, in dem die Schüler erklären, warum sie ein bestimmtes Foto ausgewählt haben und auf welche Weise das Motiv ihre Heimat widerspiegelt. „Als Andenken bekommt jeder Schüler ein Exemplar ausgehändigt“, verrät Reichel. Bis Pfingstmontag kann die Ausstellung bei freiem Eintritt jeden Tag von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Die Schüler werden in dieser Zeit selbst vor Ort sein und in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen Fragen beantworten.

Fest steht schon jetzt, dass die KGS auch 2024 wieder bei „Kunst offen“ mitmachen möchte. „Dann aber zu einem anderem Thema“, so Reichel. Die Schüler freuen sich jedenfalls am langen Pfingstwochenende auf interessante Gespräche und regen Austausch mit ihren Gästen.