Extremsport
„Die eisernen Zwei“ sind heiß auf den Ötillö-Swimrun
Wesenberg / Lesedauer: 3 min

Robin Peters
Schon vor dem wohl härtesten Rennen Europas ereilte Sven Truderung ein kleiner Schock: Denn der Extremsportler hat beim unerbittlichen Training mitten im Wald beinahe seinen – für den Ötillö-Swimrun so charakteristischen – Neopren-Anzug verloren. Doch glücklicherweise fand ein Urlauber den Anzug wieder, den der Neustrelitzer auf dem Nachhauseweg auf dem Autodach vergessen hatte.
So steht seiner dritten Teilnahme an dem 42 Kilometer langen Swimrun am Sonntag nun nichts mehr im Weg. Zusammen mit seinem Teamkollegen Thomas Rademacher hat sich der 57-Jährige in diesem Jahr derweil besser vorbereitet als je zuvor. Selbst die ersten beiden Seen der Strecke haben „Die eisernen Zwei“ bereits während ihres Trainings durchschwommen. Der Neopren-Anzug sorgt übrigens hauptsächlich für Auftrieb im See. „Das Wasser ist trotzdem recht frisch“, weiß Truderung. Insgesamt 7,5 Kilometer beträgt bei dem Rennen zwischen Wesenberg und Rheinsberg allein die Schwimmstrecke, die die Sportler in zehn Seen zurücklegen müssen.
Knifflig: Selbst auf den einzelnen Etappen muss das Team eine gewisse Zeitbegrenzung einhalten. „Manche Zeiten sind ganz schön eng gesetzt“, so Sven Truderung. Zusätzliche Schwierigkeiten bereite darüber hinaus, dass die beiden Sportler während des Rennens miteinander verbunden sind. „Man hat mit dem Material zu kämpfen“, so Truderung. Die Leine zwischen den Teamkollegen diene jedoch zur Sicherheit. Denn mitten auf dem See gebe es mitunter weit und breit kein Rettungsboot.
„Es geht um die Atmosphäre“
Dem Extremsportler ist es gar nicht so wichtig, eine Viertelstunde schneller oder langsamer als beim letzten Wettkampf zu sein. „Es geht um die Atmosphäre in den Wäldern und Seen“, sagt Truderung. Außerdem würden überall Bekannte an der Strecke stehen und ihn anfeuern. „Der Wettkampf liegt schließlich direkt vor meiner Haustür“, sagt der Neustrelitzer, der regelmäßig an Extremsport-Veranstaltungen in aller Welt teilnimmt.
Obwohl die Sportler beim Schwimmen ihre Beine von den Lauf-Etappen geringfügig erholen können, verlieren die Teilnehmer laut Truderung während des Wettbewerbs eine Menge Kalorien. Deshalb haben die Organisatoren vorgesorgt: Zwischen dem Laufen und Schwimmen in freier Natur können sich die Extremsportler laut Enrico Hackbarth von der Kleinseenplatte Touristik GmbH in diesem Jahr auf leckeren Apfel- und Schokoladenkuchen freuen – der in diesem Jahr erstmals an den Verpflegungsstationen ausgeteilt wird.
Zahlreiche Stationen bis Rheinsberg eingerichtet
Bis jetzt haben sich 109 Teams für den Ötillö-Swimrun angemeldet – davon 63 Männerteams, 13 Frauenpaare und 31 gemischte Teams. Auf der Strecke von Wesenberg nach Rheinsberg gibt es wieder zahlreiche Stationen, an denen Zuschauer den harten Wettkampf hautnah miterleben können. Nach dem Start an der Wesenberger Burg um 10 Uhr machen sich die Extremsportler über Gut Neu Drosedow auf nach Schloss Drosedow. Danach kommen sie schätzungsweise gegen 11.15 Uhr in Seewalde und eine halbe Stunde später in Canow vorbei.