Musik-Festival
3000 Grad Festival in Feldberg rockt diesmal entschleunigt
Feldberg / Lesedauer: 3 min

Jana Schrödter
Sehnsüchtig wird das 3000 Grad Festival in der Kieskuhle in Feldberg erwartet. Von diesem Freitag, dem 12. August, bis zum Sonntag, dem 14. August, wird es allerdings in abgespeckter Variante stattfinden – und das hat auch seinen Grund. „Wir haben 3000 Grad diesmal mit Absicht klein gehalten. Die letzten Male hat es uns so sehr gut gefallen. Es heißt immer, alles muss wachsen, aber wir setzen diesmal auf Entschleunigung“, heißt es von Steffi Müller.
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Partybegeisterte aus ganz Deutschland und Europa
3000 Tickets seien bereits verkauft worden. Die Partybegeisterten werden an diesem Wochenende nicht nur aus Mecklenburg, Hamburg, Berlin und aus anderen Teilen Deutschlands anreisen, auch aus dem Ausland wie aus der Schweiz, Dänemark, Norwegen, Schweden, Niederlande und Frankreich werden Gäste erwartet. Diesmal gebe es vom Gesundheitsamt auch keine Auflagen für die Veranstalter, heißt es von Müller.
Einen Schnelltest könne jeder Besucher selbstständig zu Hause durchführen. „Wir haben eine Hauptbühne weggenommen, sodass die Fläche für jeden Besucher prozentual größer ist. Somit ist das Abstandhalten kein Problem“, heißt es von der Veranstaltungscrew. Desinfektionsspender würden ebenfalls bereitstehen.
Große Verluste bei der Fusion in Lärz
Der große Bruder, die Fusion in Lärz, hatte trotz zahlreicher verkaufter Tickets bis zu zwei Millionen Euro Verlust eingefahren. Als Gründe für das Defizit werden „enorme Preissteigerungen“ für Materialien, Dienstleistungen, Technik und Infrastruktur genannt. „Was wir auch unterschätzt hatten, war der Mehraufwand und die damit verbundenen Kosten für den Aufbau des Festivals und der Infrastruktur nach zwei festivalfreien Jahren“, so die Veranstalter.
Droht das nun auch dem 3000 Grad Festival? Müller beruhigt: „Wir haben 2022 eine Förderung beantragt, somit passt es. Ohne die Förderung wären die immens steigenden Kosten nicht abzufedern gewesen. Für das nächste Jahr müssen wir neu gucken“. Nach Einschätzung im Feldberger Rathaus hat sich die Akzeptanz auch in der Gemeinde für das Festival verbessert. Dazu habe unter anderem die von den Veranstaltern angebotene Zugangsmöglichkeit für die Einwohnerinnen und Einwohner beigetragen. „Die Bühnen sind entsprechend ausgerichtet. Letztes Jahr hatten wir nur eine Beschwerde. Und auch jetzt ist im Vorfeld alles ruhig“, bestätigt Müller, die gemeinsam mit Ronny Mollenhauer das Festival organisiert.
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Technik soll Lärmschutz bieten
„Wir stehen in gutem und intensivem Austausch mit den Veranstaltern. Emissionsschutz spielt im Kurort Feldberg eine wichtige Rolle. Die Beschallung wird entsprechend definiert und überwacht“, heißt es von Reiner Stöhring, stellvertretender Bürgermeister von Feldberg. Auf dem Hullerbusch und auf dem Zeltplatz Thomsdorf seien Schallempfänger angebracht, die per Funk angesteuert werden können. Um eine Beschwerdelage zu verifizieren, werden auch Eigenkontrollmessungen durchgeführt, zumal sich der Wind und das Wetter ständig ändern können, erklärt Stöhring. Um die Nachtruhe einzuhalten, werde die Lautstärke am Wochenende um Mitternacht abgesenkt, in der Nacht von Sonntag zu Montag bereits um 22 Uhr. Die umliegenden Kureinrichtungen, Hotels und Zeltplätze seien im Vorfeld informiert und sensibilisiert worden. „Die ersten beiden Jahre sind in Sachen Beschwerden auffälliger gewesen“, sagt Stöhring. Mittlerweile gebe es eine zunehmende Akzeptanz und nur noch vereinzelt Beschwerden von Menschen, die generell Musik und solche Festivals ablehnen, so der stellvertretende Bürgermeister. Am Donnerstag erfolge die Platzabnahme. Fliegende Bauten und Statiken werden nochmals geprüft.
Die Polizei wird die Veranstaltung absichern. Für Nachfragen aller Art steht außerdem auch eine Festivalnummer zur Verfügung: 0151-58492611.