Festival
3000-Grad-Festival mit negativen Tests und positiver Bilanz
Feldberg / Lesedauer: 3 min

Tobias Lemke
In der Kieskuhle Feldberg haben an diesem Wochenende wieder heiße Beats und allerlei buntes Partyvolk regiert. Das 3000-Grad-Festival 2021 ging von Freitag bis Sonntag mit täglich bis zu 2500 Besuchern über die Bühne. Gefeiert wurde diesmal allerdings unter besonderen Auflagen. Zugang erhielt nur, wer einen gültigen Corona-Negativtest vorweisen konnte. Vor dem Festivalgelände wurden dazu eigens Teststationen eingerichtet.
Lange Schlangen am Sonnabend
Allein am Freitag seien rund 1500 Testungen durchgeführt worden, berichtete Ronny Mollenhauer vom organisierenden Verein „3000 Grad Musik und Kultur“. Viele Besucher hatten sich aber auch ein zertifiziertes Testergebnis auf dem Weg nach Feldberg besorgt. Am Sonnabend bildeten sich dennoch lange Schlangen vor den Testzelten, da für alle Tage ein tagesaktueller Test verlangt wurde.
Teils mehrere Stunden Wartezeit mussten in Kauf genommen werden. Bei größerer Hitze wäre das Ganze zur Tortur geworden, räumt Möllenhauer ein. Die wartenden Festivalbesucher seien vorsorglich mit Wasser versorgt worden. Mancher gewiefte Festivalgast setzte sich da lieber ins Auto und fuhr in die nächste Stadt, um sich dort ein anerkanntes Testzertifikat zu besorgen.
Auf dem Festival selbst blieb sich der Veranstalter treu mit einem bunten Mix verschiedener Veranstaltungen. „Wir sind ja nicht nur Musik-Festival, sondern wollen Vielfältigkeit bieten mit Performance, Theater, Sportturnieren und mehr“, sagte Mollenhauer. Sogar ein Arschbomben-Wettbewerb wurde angeboten.
Glitzer im Gesicht und viel gute Laune
Gut zwei Wochen hatte die Vorbereitung in Anspruch genommen, um die Gäste in Feldbergs Kieskuhle wieder mit teils spektakulären Aufbauten zu begeistern. Diesmal schaute etwa ein Drachenkopf aus dem Boden heraus. Trotz der Reduzierung der Besucherzahlen um gut die Hälfte sollte natürlich das typische 3000-Grad-Flair erhalten bleiben. Dafür sorgte am Ende auch wieder das Publikum selbst mit Glitzer im Gesicht, verrückten Hüten, Kostümen und vor allem guter Laune.
Feldbergs Ordnungsamtsleiter Reiner Stöhring zog am Sonntag ein positives Resümee. In den Bereichen, in denen eine Maske vorgeschrieben war, sei die Maskenpflicht eingehalten worden. Aufgrund der langen Wartezeit am Testzentrum sei hier noch mal umorganisiert worden, damit es besser klappte. Bis Sonntagmittag sei kein positives Testergebnis bekannt geworden, teilte Stöhring auf Nordkurier-Nachfrage mit. In Sachen Lärmschutz seien die Belastungen ein Stück weit immer vom Wind abhängig. Bei Beschwerden wurden diese an die Veranstalter weitergereicht, damit die Lautstärke gedrosselt wurde.
Seit 2012 gibt es das 3000-Grad-Festival in Feldberg. Im Vorjahr konnte aufgrund der Coronapandemie lediglich eine virtuelle Variante stattfinden. Die Einnahmeausfälle hatten den Verein, der nicht gewinnorientiert arbeitet, an den Rand der Existenz gebracht. Der Verein habe nun vom Corona-Hilfsprogramm „Neustart Kultur“ profitieren können, sagt Mollenhauer. Das Geld sei in Personal und in Bühnentechnik geflossen, die bislang angemietet werden musste.