Festival
3000-Grad-Festival sendet von geheimem Ort
Seenplatte / Lesedauer: 2 min

Tobias Lemke
Wo sich die Bühne genau befand, blieb bis zuletzt ein Geheimnis. „Wir wollen für keinen Massenauflauf sorgen“, erklärte Steffi Müller vom 3000-Grad-Verein vorab. Der Verein veranstaltet seit einigen Jahren das 3000-Grad-Festival in der Feldberger Kieskuhle. Am Wochenende ging die große Party mit vielen Künstlern und Musikern wieder über die Bühne – nur waren diesmal wegen Corona keine Besucher vor Ort dabei.
Per Tastatur übers Gelände schlendern
Umgesetzt wurde die Idee von einem virtuellen Festival. Das heißt, wer sich ein Online-Ticket besorgt hatte, konnte per Live-Schalte dabei sein und sogar per Tastatur mit den Pfeiltasten übers Festivalgelände schlendern. Aus der ungewohnten Situation sollte das Beste herausgeholt werden, hieß es von der 3000-Grad-Crew.
Freude über Spendenbereitschaft
Der Verein macht keinen Hehl daraus, dass man als Veranstalter in eine schwierige finanzielle Lage geraten sei. Auch weil der Verein bei den Festivals stets Ideen umsetze, die ein kommerzieller Anbieter nicht angehen würde, weil es sich wirtschaftlich einfach nicht lohne. Zudem habe man Künstler, Musiker und Veranstaltungstechniker mit dem virtuellen Festival unterstützen wollen. „Wir waren auch sehr berührt, wie groß am Ende doch die Spendenbereitschaft war“, erklärte Steffi Müller. So hatte der Verein Ticket-Inhaber dazu aufgerufen, ihre bereits bezahlten Kartenpreise zu spenden. „Wir hoffen jetzt auf nächste Jahr“, blicken die Festivalmacher nun auf 2021.
Geplant sind vorher für Anfang Oktober jedoch noch zwei Picknick-Konzerte. Die Open-Air-Veranstaltungen sollen allerdings keinen Festivalcharakter haben und definitiv kleiner ausfallen.