Schulen öffnen wieder
Ab nächster Woche Wechselunterricht in der Seenplatte
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Robin Peters
Schüler der Klassenstufen 7 bis 11 dürfen in der Mecklenburgischen Seenplatte ab der nächsten Woche wieder in den Wechselunterricht zurückkehren. Da die Inzidenz des Landkreises seit dem 2. März stabil unter dem entscheiden Wert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner liegt, will der Landkreis auch den größeren Schülern ab dem 15. März wieder den Besuch der Klassenräume ermöglichen.
Konstruktive Verhandlungen mit Landesregierung
Die Verwaltungsspitze der Mecklenburgischen Seenplatte beruft sich dafür auf geltendes Recht der aktuell gültigen Schul-Corona-Verordnung – und kommt damit den vagen Ankündigungen der Landesregierung zuvor. „Wir wollten und konnten nicht auf die neue Schul-Corona-Verordnung des Landes warten, sondern handeln jetzt nach der noch bis zum 14. März geltenden Verordnung. Darüber haben wir mit dem Bildungsministerium in den zurückliegenden Tagen konstruktiv verhandelt“, betont Kai Seiferth.
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Zwar müssten weiter strenge Hygieneregeln eingehalten und Schutzvorkehrungen getroffen werden. Allerdings seien die Schulen darauf vorbereitet. „Unsere Schülerinnen und Schüler haben mit am meisten unter den derzeitigen Bedingungen zu leiden. Deshalb haben sich die stundenlangen Verhandlungen gelohnt. Ich hoffe sehr, dass es bei der positiven Entwicklung der Inzidenzwerte in unserem Landkreis bleibt und nach und nach ein normaler Unterricht wieder möglich wird”, so Kai Seiferth.
Unmut der Eltern ist groß
Der Vorstoß kam gerade zur rechten Zeit. Denn nachdem das Schulverwaltungsamt Ende erste Pläne zur Wiederaufnahme von Wechselunterricht in der vergangenen Woche überraschend zurückgezogen hatte, riss bei nicht wenigen Eltern endgültig der Geduldsfaden. Etlich verzweifelte und und zum Teil wütende Eltern hatten sich an den Nordkurier gewandt.
„Ich sehe keine Relation mehr zwischen Zahlen und Maßnahmen”, sagte zum Beispiel Christina Fiedler aus Neustrelitz. Die bloße Angst vor Mutationen rechtfertige keinesfalls, die Kinder weiter aufs Abstellgleis zu schieben. „Die Kinder haben ein Recht auf Bildung, auf Austausch mit Mitschülern und soziale Kontakte.” Distanzunterricht habe in der Realität mit Videos und digitalen Interaktionen wenig zu tun.
„Seit Dezember sind die Kids zuhause, die Motivation ist inzwischen unter Kellerniveau gesunken und online lernen sieht anders aus. Wir bearbeiten teilweise schlecht kopierte Arbeitsblätter”, so Christin Fiedler. Rückmeldungen aus Neubrandenburg bestätigen das Bild. „Einzig und allein werden Aufgaben über It's Learning verteilt. Es ist ein einziges Trauerspiel, was den Kindern angetan wird”, schreibt eine Mutter aus der Kreisstadt.