Extremsport-Event

Alles vorbereitet für den Ötillö Swimrun 2019 in Wesenberg

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Kiloweise Obst und Kraftriegel wurden eingekauft und die letzten Markierungen an der Strecke vorgenommen. Jetzt fiebern alle dem Start entgegen.
Veröffentlicht:20.09.2019, 06:53
Aktualisiert:06.01.2022, 14:40

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Ötillö-Erfinder Michael Lemmel höchstselbst paddelte am Donnerstag auf zehn Seen hinaus. Insgesamt zwölf Bojen hat der Schwede zwischen Wesenberg und Rheinsberg zu Wasser gelassen. Die aufblasbaren Schwimmkörper werden den Sportlern am Sonnabend und Sonntag beim Ötillö-Swimrun als Orientierungshilfen dienen. Zum vierten Mal macht die Extremsportveranstaltung in der Seenplatte Station. Sonnabend stehen zunächst die Kurzstrecken-Rennen an. Am Sonntag startet das Hauptrennen – ein Marathon durch Wälder und Seen. Der dauernde Mix aus Schwimm- und Laufstrecke macht den Ötillö dabei zu einem der härtesten Ausdauerrennen Europas.

Bei aller Konzentration auf den Wettkampf würden die Teilnehmer trotzdem noch ein Auge für die tolle Seenlandschaft haben, ist sich Lemmel sicher. Die einzigartige und fantastische Region, wie der Schwede sagt, mache letztlich den großen Reiz des Swimrun mit dem Untertitel „1000 Lakes“ aus und sei die Besonderheit, die das Rennen von anderen abgrenze. Immerhin finden weitere Swimruns in ganz Europa und im nächsten Jahr erstmals in den USA statt. „Unser Anliegen ist immer auch, Menschen und Regionen zusammenzubringen“, sagt Lemmel. Viele Sportler des international besetzten Starterfelds wären ohne den Ötillö sicher nicht in die Seenplatte gereist. Von den mehr als 400 Teilnehmern aus nahezu 20 Nationen seien übrigens mehr als die Hälfte neu dabei beim Swimrun in der Seenplatte.

Schnelles Rennen erwartet

Eine Besonderheit des 1000-Lakes-Rennens sei zudem, dass er eine ausgewogene Balance zwischen Schwimm- und Rennstrecken aufweise. Knapp 18 Prozent der Route müssen schwimmend absolviert werden. „Die Strecke ist sehr ausgewogene. So was ist schwer zu finden, weil die Natur die Rahmenbedingungen setzt“, sagt Lemmel. Das bedeutet, weder gute Schwimmer noch gute Läufer haben einen Vorteil bzw. einen Nachteil beim 1000-Lakes-Rennen.

Lemmel erwartet für Sonntag ein schnelles Rennen. Die bisherige Rekordzeit von 4 Stunden, 24 Minuten und 8 Sekunden wurde im Vorjahr aufgestellt, könnte jedoch abermals geknackt werden. Denn das Starterfeld sei mit Champions und zweitplatzierten Teams der letzten Weltmeisterschaft hochkarätig besetzt. Zudem haben sich die Organisatoren dazu entschlossen, den Start auf der Wesenberger Burg in diesem Jahr weiter in den Vormittag zu verlegen, was den Sportlern entgegenkommen dürfte. Statt wie bisher um 8 Uhr startet das Rennen in diesem Jahr um 10 Uhr. Einerseits müssen die Sportler dann nicht ganz so früh aufstehen – immerhin haben sich manche Teams im 100 Kilometer entfernten Berlin einquartiert, anderseits wird es dann schon ein wenig wärmer sein.

Bananen, Orangen, Sirup auf dem Einkaufszettel

Die heiße Vorbereitungsphase hat in den vergangenen Tagen auch für Enrico Hackbarth von der Kleinseenplatte Touristik GmbH einiges an Arbeit bedeutet. Die Touristik GmbH ist Partner und Helfer vor Ort für die Ötillö-Organisatoren. So hat Hackbarth im Auftrag der Sportveranstalter am Donnerstag die Verpflegung eingekauft. Insgesamt 144 Kilo Bananen, 44 Kilo Orangen, 220 Brezel, vier Kuchen, 10 Kilo Pellkartoffeln, unzählige Energieriegel und -drinks sowie Sirup für warme Getränke standen da auf seinem Einkaufzettel.

Beim Start mit dabei sind am Sonntag auch wieder die verkleideten Edelleute des Wesenberger Burgvereins – natürlich nur am Rand der Strecke. „Eine tolle Sache“, findet Lemmel. Einen Wermutstropfen gibt es aber. Für die Startpistole gab es in diesem Jahr keine Genehmigung. Die gute alte Startklappe, die hierzulande jeder noch aus dem Sportunterricht kennt, solle es richten, erklärt Hackbarth. Von der Konstruktion war Michael Lemmel bei der Besprechung am Donnerstag so begeistert, dass er sich die Funktionsweise näher erklären ließ, um sie nachzubauen. Denn mit der Startpistole im Gepäck gebe es beim Reisen oftmals ein Problem.