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Alte Villa soll in neuem Glanz erstrahlen
Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Jana Schrödter
Das ehemalige Hotel und Fremdenverkehrsamt in der Neustrelitzer Augustastraße 1 im Bahnhofsviertel befindet sich wieder in den Händen der Stadt und soll saniert werden. „Für die Augustastraße 1 hat die Stadt ihr Vorkaufsrecht ausgeübt. Das Gebäude wird in das Sanierungssondervermögen überführt“, hieß es aus dem Rathaus.
Brand im September 2016
Bei dem historischen Gebäude, das in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, handelt es sich um einen Zweigeschosser, dessen Fassade im Stil der Neorenaissance reich verziert ist. Im September 2016 fiel das ehemalige Hotel einem Brand zum Opfer. Es wurde Brandstiftung vermutet. Der Dachstuhl brannte aus und das Gebäude musste mit einem Notdach versehen werden.

Die Stadt hat nun erst einmal die Fensteröffnungen versperrt, um das bereits entkernte Gebäude abzusichern, da sich hier in der Vergangenheit randalierende Jugendliche ausgetobt hatten. „Die vorgenommenen Sicherungen der Keller und Fenster sind intakt. Ein unerlaubter Aufenthalt von Personen im Gebäude ist uns nicht bekannt und kann nach einer Vor–Ort-Überprüfung ebenfalls nicht bestätigt werden“, so die Stadt.

Neben der Villa befindet sich noch ein weiteres unsaniertes Gebäude, das mit einem Baugerüst versehen ist und durch seine defekten Fenster leicht zugänglich ist. In den sozialen Netzwerken ist der Vandalismus immer wieder Thema, denn die Scherben der eingeschlagenen Fenster landen auch auf dem Fußweg. „Kaum wurden Sie entfernt, liegen kurze Zeit später wieder welche da. Ich muss mit meinem Hund die Straßenseite wechseln, damit er sich die Pfötchen nicht verletzt“, schreibt eine Neustrelitzerin bei Facebook. Für die Verkehrssicherheit ist eigentlich der Grundstückseigentümer zuständig. Kommt dieser seinen Pflichten nicht nach, kann der Landkreis ersatzweise aktiv werden
Stadt gegen Verlegung des Busbahnhofs
Daniel Reinsberg hat mehrere Häuser im Bahnhofsviertel erworben und saniert diese nun Stück für Stück. In einem seiner bereits sanierten Häuser habe er einen Obdachlosen schlafend im Keller gefunden, wie er sagt. Einige von ihnen würden auch an die Hausfassade urinieren, was den Zustand der Häuser nicht verbessere. Seiner Meinung nach würden die unsanierten Häuser für neue Investoren und Vermieter attraktiver werden, wenn der Busbahnhof verlegt werden würde. „Eine Verlegung des ZOB ist weder geplant noch als sinnvoll anzusehen“, hält die Stadt jedoch dagegen.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben keinen Obdachlosen im Bahnhofsviertel ausfindig machen können, der in die Häuser eingestiegen ist. „Uns werden randalierende Jugendliche gemeldet, die aber beim Eintreffen der Beamten meist wieder weg sind“, sagte Polizeisprecherin Nicole Buchfink. Sollten die Polizisten einen Jugendlichen oder Obdachlosen antreffen, der etwas zerstört, erhalte dieser einen Platzverweis durch die Beamten, so Buchfink weiter.