Bäume

An der B104 entsteht bald eine neue Allee

Woldegk / Lesedauer: 3 min

Alleen spenden nicht nur Schatten, sie  dienen auch dem Klimaschutz. Zwischen Woldegk und Mildenitz sollen entlang der B104 insgesamt 249 Laubbäume gepflanzt  werden. 
Veröffentlicht:13.09.2023, 18:38

Von:
  • Heike Sommer
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Dass Straßenbäume und Alleen als Kulturgut zu betrachten sind und ihren Beitrag zum Landschaftsbild, zur Schaffung und Vernetzung von Lebensräumen und zur Steigerung der Biodiversität leisten, das hat sich mittlerweile bis in die Verkehrsministerien herumgesprochen. Erstmals hat sich die Verkehrsministerkonferenz im vorigen Jahr ausdrücklich für den Erhalt und die Entwicklung von Alleen ausgesprochen.

Bis zu sechs Meter Abstand zum Straßenrand

Deshalb soll zwischen Woldegk und Mildenitz in den kommenden Jahren eine 2,4 Kilometer lange Allee aufgebaut werden. Das Straßenbauamt plant entlang der Bundesstraße 104 insgesamt 249 Bäume zu pflanzen. Eine dafür nötiges Planfeststellungsverfahren wurde in die Wege geleitet. Bis zum 23. August konnten die Planungsunterlagen im Amt Woldegk eingesehen werden, bis Anfang September bestand die Möglichkeit, Einwände gegen das Vorhaben zu erheben. 

Wie aus den Unterlagen hervorgeht, sollen großkronige Laubbäume hinter dem Straßengraben in einem Abstand von 4,50 Meter bis 6 Meter zum Straßenrand gepflanzt werden. Um dieses Vorhaben verwirklichen zu können, müssen Grundstücke in den Gemarkungen Woldegk und Mildenitz erworben werden. Die Flächen sind nicht in öffentlicher Hand. Es handelt sich um rund 11000 Quadratmeter, die nicht nur mit den 249 Bäumen bepflanzt, sondern auch als dauerhafte Blühstreifen umgestaltet werden sollen. 

Das Straßenbauamt verfolgt mit der Pflanzung mehrere Zwecke. Zum einen dienen sie als Ersatz für Alleebaumfällungen an Bundesstraßen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Zum anderen möchte man wieder einen geschlossenen Allenbestand herstellen. Laut Erläuterungsbericht zum Vorhaben geht es auch um die „Eingrünung von Straßenkörpern“ und die Strukturierung der ausgeräumten Ackerlandschaft. „Bedeutung kommt der Alleebaumpflanzung auch für die Erreichung der globalen Klimaziele zu, da sie als CO₂-Speicher beziehungsweise Treibhausgassenke fungiert. Das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung benennt deshalb als Maßnahme im Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft die Anpflanzung von Alleen an Feldrändern“, heißt es in dem Bericht.

Straßenbauamt pflegt 20 Jahre lang

Mecklenburg-Vorpommern ist nach Brandenburg das alleenreichste Bundesland. „So säumen rund 2600 Kilometer Alleen und zirka 1000 Kilometer einseitige Baumreihen die Straßen Mecklenburg–Vorpommerns. Sie stellen ein typisches Element der Kulturlandschaft dar“, legt der Bericht dar.  Vermutlich den Park– und Schlossanlagen abgeschaut wurden Alleenstraßen bereits im 18. Jahrhundert als Kommunikationswege oder auch als Heerstraße angelegt. Als Handels– und Verkehrswege boten sie Schutz vor Sonne, Regen und Schnee. Wegproviant und Tierfutter boten sogar die Obstalleen. Eine Vielzahl der Alleen- und Baumreihen in Mecklenburg-Vorpommern sind ungefähr 100 Jahre alt und älter.

Wann konkret mit den Pflanzungen zwischen Woldegk und Mildenitz begonnen wird, ist noch nicht klar. Fest steht jedoch, dass die Allee nach der Pflanzung noch 20 weitere Jahre in Pflege des Straßenbauamtes bleiben. Dazu gehört unter anderem der regelmäßige Erziehungsschnitt der Baumkronen.