Straßenbau
Baubeginn für Ortsdurchfahrt verzögert sich
Blankensee / Lesedauer: 3 min

Heike Sommer
Bis vor wenigen Tagen war Blankensees Bürgermeister Arko Mühlenberg noch in der Annahme, dass es nun endlich mit dem Ausbau der L34-Ortsdurchfahrt in Blankensee losgeht. Seit 15 Jahren steht diese Straße auf der Agenda des Straßenbauamtes. In diesem Jahr wähnte man sich endlich auf der Zielgeraden. Denn nachdem für das Problem der Entwässerung eine Lösung gefunden worden war, setzte das Straßenbauamt in Kooperation mit der Gemeinde diese im Frühjahr zügig um. Für 38. 000 Euro wurde ein Löschwasserspeicher mit einer anschließenden Versickerungsanlage für Regenwasser errichtet. Damit schien der Weg frei zu sein für den lang ersehnten Ausbau der Landesstraße 34 in Blankensee.
Monate vorbei ‐ und nichts passiert
„Wir sind davon ausgegangen, dass die Arbeiten im Oktober beginnen. So jedenfalls hieß es auf unserer letzten Zusammenkunft mit dem Straßenbauamt“, sagt Mühlenberg.
Seitdem sind Monate ins Land gegangen, ohne dass der Bürgermeister etwas Gegenteiliges gehört hat. Besagte Zusammenkunft fand Ende Februar statt, erinnert sich Bauamtsleiterin Kerstin Jürvitz vom Amt Neustrelitz Land. Sie habe in den vergangenen Monaten mehrmals im Straßenbauamt nachgefragt, ob und wann gebaut werde. „Die Gemeinde muss das ja wissen, weil sie für den Gehwegbau und die Straßenbeleuchtung entlang der Straße zuständig ist“, sagt Jürvitz.
Keine Antwort
Doch Antwort hat sie auf ihre Mails nicht bekommen. Auch sie war davon ausgegangen, dass in diesem Herbst gebaut wird. „Auf der Beratung im Februar war es unter anderem um den Termin für den Baubeginn gegangen. Es sollte die Ernte und das Ferienende abgewartet werden, hieß es damals“, sagt die Bauamtsleiterin. In einer Presseerklärung des Straßenbauamtes vom 15. Februar 2023 ‐ nachzulesen auf der Internetseite der Behörde ‐ hieß es dann auch: „Die sich anschließenden Straßenbauarbeiten beginnen im Verlauf dieses Jahres.“
„Planungen laufen schon gefühlte zwanzig Jahre“
Dass sich in der Zwischenzeit der Wasserzweckverband in die Angelegenheit eingeschaltet hatte, erfuhr Bürgermeister Mühlenberg auf der Verbandssitzung im Juni. Im Zuge des Straßenausbaus sollen die Trinkwasserhauptleitung und die Hausanschlüsse in Blankensee erneuert werden. Spätestens da hätte er sich mal eine Information des Straßenbauamtes gewünscht. „Wir sind auf solche Informationen angewiesen, denn wir müssen unseren Haushalt planen“, sagt er. Immerhin gehe man davon aus, dass für den Gehwegbau und die Straßenbeleuchtung in Blankensee 285 000 Euro aus der Gemeindekasse benötigt werden. „Da wäre es schon mal gut zu wissen, für wann das Geld eingeplant werden muss“, sagt er. „Die Ein- und Anwohner in der Gemeinde Blankensee sind mittlerweile mehr als verärgert über den katastrophalen Zustand der Ortsdurchfahrt. Die Planungen laufen schon gefühlte zwanzig Jahre“, fügt er hinzu.
Erst Trinkwasserleitung, dann die Ortsdurchfahrt
Auf Nordkurier-Anfrage erklärte Michael Friedrich, Pressesprecher im Landesamt für Straßenbau und Verkehr, dass man sich aktuell mit dem Wasserzweckverband abstimme, um die mit der Baumaßnahme für die Trinkwasserleitung verbundenen Verkehrseinschränkungen so gering wie möglich zu halten. Sofern diese Abstimmungen abgeschlossen sind, würden die Bauleistungen ausgeschrieben. Erst dann könne ein konkretes Datum für den Baubeginn in der Ortsdurchfahrt Blankensee genannt werden. Grundsätzlich erhalte jede Person eine Antwort auf gestellte Fragen, deshalb werde geprüft und gegebenenfalls nachgesteuert, falls hier Antworten ausstehen würden.
Fakt ist jedenfalls, dass die Ortsdurchfahrt erst erneuert werden kann, wenn die neue Trinkwasserleitung unter der Erde ist. „Es kann ja niemand wollen, dass die Straße zweimal aufgerissen wird“, machte Friedrich deutlich. Im Übrigen sei es üblich, dass im Zuge von Straßenbauplanungen solche Zusatzarbeiten ‐ wie der Bau einer Trinkwasserleitung ‐ angemeldet werden und die Planungen dann angepasst werden müssen.