Bürgerinitiative
Baustart für Mirower Umgehung noch 2023?
Mirow / Lesedauer: 3 min

Tobias Lemke
Vielleicht gibt es bald keinen Grund mehr in Mirow, auf die Straße zu gehen. Zumindest äußern sich Vertreter der Bürgerinitiative (BI) Umgehungsstraße Mirow zu Beginn des neuen Jahres vorsichtig optimistisch, dass es 2023 tatsächlich klappen könnte mit ersten Bauarbeiten für die seit langem geforderte Ortsumgehung. Denn dafür werden in den kommenden Monaten die Weichen gestellt.
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Erwartet werde für Ende des Monats die Auslegung der Planfeststellung für den Westabschnitt, also für den zweiten und letzten Teil der Bauplanung. Zudem solle im Februar der sogenannte strukturierte Dialog zwischen dem MV-Infrastrukturministerium, der Stadt, BI-Vertretern und zuständigen Behörden fortgesetzt werden, erklären Mirows Bürgermeister Henry Tesch (CDU) sowie BI-Sprecherin und stellvertretende Bürgermeisterin Christine Kittendorf (CDU). Beide sprechen von einer „bewährten Doppelstrategie“ aus Protest und Dialog, um den Druck in Sachen Umgehung aufrechtzuerhalten. „Das Vorhaben ist insgesamt so vielschichtig und immer komplexer geworden. Darüber hinaus mussten wir immer wieder mit neuen Herausforderungen umgehen. Dies kann nur in einer solchen Beratungsstruktur erfolgreich vorangebracht werden“, sagt Tesch. „Das hat wiederum dazu geführt“, sagt Kittendorf, „dass wir auf der Straße bei unseren Protesten verlässliche Informationen geben konnten.“
Ab März wieder halbstündige Sperrungen der B 198
Mit den monatlich stattfindenden Demos wird angesichts der zu erwartenden Schritte jetzt im Januar und Februar vorerst aber pausiert. Jedoch kündigt die BI bereits an, nach den Gesprächen die Proteste mit der halbstündigen Sperrung der B 198 im März wieder aufnehmen zu wollen. In der Vergangenheit wurde stets betont, dass die Demos bis zum Anrollen der ersten Bagger fortgeführt werden. Insgesamt, so sagen Bürgermeister und BI-Mitstreiter, dauere der Prozess zu lange. Die Einwohner seien zurecht genervt und unzufrieden.
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Ein wichtiger Meilenstein, um Baureife für das Gesamtvorhaben zu erlangen, wurde im Herbst endlich erreicht. Da wurde die Auslegung der Planfeststellungsunterlagen für den Südabschnitt nicht neu beklagt. Zur Erinnerung: Die Planung im Südabschnitt musste nach einer Klage nachgebessert werden, was den Baustart seither um Jahre verzögert hatte.
Noch nie so nah am Ziel wie jetzt
„Wir konzentrieren uns nun auf die Auslegung für den Westabschnitt“, sagen Kittendorf und Tesch. „Wann kann Baubeginn sein?“, laute die Frage, die seit mehr als zehn Jahren im Raum steht. Genau auf diese Fragestellung laufe im neuen Jahr aus Sicht der BI und der Stadt alles hinaus. Die BI mit allen ihren Mitstreitern und Unterstützern sei noch nie so weit gewesen wie jetzt, sagt Kittendorf. Komme es beim Westabschnitt zu keinen nennenswerten Einwendungen, könnte noch 2023 Baustart sein, so die Erwartungshaltung in Mirow.