Mobilität
Besteht doch noch Hoffnung für die Bahnverbindung nach Feldberg?
Feldberg/Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Tobias Lemke
Im Gespräch war eine Wiederbelebung der stillgelegten Gleise zwischen Neustrelitz und der Feldberger Seenlandschaft immer mal wieder. Nägel mit Köpfen wurde aber nie so richtig gemacht. Mittlerweile findet vor dem Hintergrund der viel zitierten Verkehrswende aber ein Umdenken statt. Bund und Länder wollen mehr Geld für die Schiene ausgeben. Unter anderem rückt nun auch die Verbindung nach Feldberg wieder in den Fokus.
Der ÖPNV und damit auch die Schiene sollen gestärkt werden, lässt sich die erst Anfang April ausgerufene Mobilitätsoffensive des Landes zusammenfassen. Ziel sei die Schaffung eines Landesmobilitätsnetzes mit flächendeckenden schnellen vertakteten Bahn– und Busangeboten, die auch die kleinsten Dörfer erschließen, erklärte MV–Infrastrukturminister Reinhard Meyer (SPD).
Linie wäre Verlängerung der Kleinseenbahn
In der vorgelegten Zielkarte taucht nun auch die Regionalbahnverbindung nach Feldberg auf. Die Linie trägt die Kennung RB 16, wäre also die Verlängerung der Kleinseenbahn von Mirow über Neustrelitz bis nach Feldberg. Angegeben ist die Verbindung als Nebenachse, auf der alle zwei Stunden ein Zug fahren soll. Interessantes Detail zudem: Von Feldberg ausgehend ist auch noch eine länderübergreifende Buslinie nach Prenzlau eingezeichnet.
Dass das Land die Bahnlinie erstmals wieder in den Blick nimmt, sei spannend und zu begrüßen, sagt der Neustrelitzer Bundestagsabgeordnete Johannes Arlt (SPD). Er hatte die Wiederbelebung der Strecke zu einem seiner Ziele erklärt und bereits im Bundestagswahlkampf 2021 Gespräche initiiert. „Jetzt heißt es, schnellstmöglich dranzubleiben“, sagt Arlt.
Arlt: Übers Vorgehen im Gespräch
In einem nächsten Schritt seien die Fahrgastpotenziale der Verbindung zu analysieren. Darauf aufbauend können Fördermittel organisiert und ein möglicher Betreiber gewonnen werden. Mit den an der Strecke liegenden Gemeinden, allen voran Neustrelitz und die Feldberger Seenlandschaft, sowie der Eigentümer–Gesellschaft der Strecke sei man übers weitere Vorgehen im Gespräch, so der SPD–Politiker.
Die Pläne der Stadtwerke Neustrelitz, die zwei große Windkraftanlagen direkt über den Gleisen errichten wollen, stünden einer Reaktivierung übrigens nicht entgegen. Denn geplant ist eine Unterkonstruktion, durch die Züge hindurchfahren können. Das Projekt würde der Wiederbelebung der Strecke sogar entgegenkommen, da die ersten Gleiskilometer für den Transport der Baumaterialien ohnehin instand gesetzt werden sollen.
„Brauchen mehr Mobilität auf dem Land“
Ob tatsächlich bald wieder ein Zug am Feldberger Bahnhof hält, steht zwar noch nicht fest. Dass die Bemühungen aber in die richtige Richtung gehen, zeige die Aufnahme ins Zielnetz für MV. „Wir brauchen mehr Mobilität auf dem Land. Das hat für mich auch was mit gleichwertigen Lebensbedingungen in der Stadt und auf dem Land zu tun“, sagt Arlt.