Naturschutz
Bürgermeister begrüßen neuen Umgang mit Wölfen
Feldberg/Woldegk / Lesedauer: 2 min

Jana Schrödter
Die Bürgermeister der großen Flächengemeinden Feldberger Seenlandschaft und Woldegk begrüßen ausdrücklich die angekündigte Kehrtwende des Bundesumweltministeriums beim Umgang mit dem Wolf. Beide Regionen haben immer wieder Erfahrungen mit Wölfen gemacht. So kam es in den Jahren 2020 bis 2022 in der Feldberger Seenlandschaft wiederholt zu seriös dokumentierten Nahbegegnungen zwischen Wolf und Menschen. Außerdem sei ein Wolf auf einem Hotelparkplatz in Feldberg gewesen, sagte Bürgermeisterin Constance von Buchwaldt (SPD). Daraufhin habe man Anträge auf Entnahme beim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gestellt, die jedoch abgelehnt worden seien, so von Buchwaldt weiter. Zudem seien in Krumbeck, Fürstenhagen und Conow sowie in Rosenow bei Carwitz und im benachbarten brandenburgischen Thomsdorf Schafe und Kälber gerissen worden, hieß es. In Feldberg am Schlichter Damm, in Lichtenberg, Krumbeck und Laeven seien Wolfsbegegnungen, Nutztierrisse und Wildtierrisse (Damwild) direkt in den Orten dokumentiert worden, teilte sie mit.
Bürgermeister sieht Biodiversität gefährdet
In der Woldegker Region kam es ebenfalls zu Sichtungen und Nutztierrissen, denen aufgrund der aktuellen Gesetzeslage aber keinerlei Konsequenzen folgen konnte, so Ernst–Jürgen Lode (SPD), Bürgermeister von Woldegk. Er machte nach diesen Vorfällen frühzeitig darauf aufmerksam, dass das ungehinderte Aufwachsen der Wolfspopulation das Ende der ökologischen und konventionellen Weidewirtschaft in unserem Bundesland sein werde. Der Erhalt der Kulturlandschaft und der Biodiversität werde so aktiv gefährdet, findet er.
Zeitnaher Paradigmenwechsel gefordert
Alle amtlichen Meldungen seien in Zweifel gezogen worden. Bei den Vorfällen habe es sich nicht mit Sicherheit um Wölfe gehandelt, sei den Bürgermeistern mitgeteilt worden. „Selbst die aktiven Bemühungen von Dr. Backhaus, im Umgang mit dem Wolf endlich einen Paradigmenwechsel auf Bundesebene einzuleiten, scheiterten bis zuletzt an der Bundesumweltministerin Frau Lemke, wie Erörterungen und Abstimmungen zum Wolf auf Agrarministerkonferenzen und Umweltministerkonferenzen zeigten. Wir befürworten, dass es endlich ein Umdenken gibt“, sagte von Buchwaldt. Die Bürgermeister fordern einen zeitnahen Paradigmenwechsel vom Monotoring (Wölfe zählen) zum aktiven Bestandsmanagement der Population Wolf. Der Erhaltungszustand müsse regional festgestellt werden und nicht auf EU–Ebene, sind sie überzeugt. Es sei nun an der Zeit, dass sich die Verantwortlichen in Berlin ihrer Verantwortlichkeit und Haftung gegenüber den landwirtschaftlichen Unternehmen, den Tierhaltern, den Touristikern und den im ländlichen Raum lebenden Menschen stellen, so Bürgermeisterin der Feldberger Seenlandschaft.