Babyglück
Bundestagsabgeordneter aus Seenplatte ist Vater geworden
Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Tobias Lemke
Aktuell heißt es für SPD–Mann Johannes Arlt bis zu drei Mal in der Nacht: aufstehen und sich kümmern. Das nicht, weil in der Bundespolitik gerade eine Krise gemeistert werden muss und die Politiker mal wieder bis tief in Nacht verhandeln, sondern weil Johannes Arlt Vater geworden ist. Fläschchen geben, auf dem Arm tragen und jede Menge Kuscheleinheiten verteilen, zählen gerade zu den Hauptaufgaben des Neustrelitzer Bundespolitikers.
Baby–Nachtschichten dank Einsätzen als Drohnen–Pilot kein Problem
Die Nachtschicht hat der derzeit beurlaubte Luftwaffen–Offizier übrigens gerne übernommen. „Ich komme mit dem Schlafentzug besser klar als mein Partner“, erzählt der stolze Papa exklusiv dem Nordkurier. Aus seiner Zeit als Drohnen–Pilot sei er unregelmäßiges Schlafen und nächtliche Einsätze sozusagen gewöhnt.
Sein Sohn wurde am 27. Juli in Kopenhagen geboren. Ganze 52 Zentimeter groß war der kleine Mann bei seiner Geburt und brachte schon stolze 4,2 Kilogramm auf die Waage. Johannes Arlt verbringt die ersten gemeinsamen Wochen mit Mann Bjørn Bjerrehøj und dem frisch gebackenen Nachwuchs am Wohnsitz seines Mannes in der dänischen Hauptstadt. In Dänemark, woher Arlts Partner stammt, gibt es andere rechtliche Möglichkeiten für gleichgeschlechtliche Paare als in Deutschland. Im politischen Berlin ist zurzeit ohnehin gerade Sommerpause.
Ab Oktober werde sein Partner dann die Elternzeit mit dem gemeinsamen Sohn beginnen. Zum Glück könne die kleine Familie dann erst einmal viel in Mecklenburg–Vorpommern und in Berlin mit vor Ort sein und das später notwendige Pendeln zwischen den Wohnsitzen etwas reduzieren. So bleibe mehr Familienzeit, auch bei langen Arbeitstagen.
Oft werde gesagt, Politiker wären nicht mehr so nah an den „normalen“ Problemen der Menschen, schreibt Johannes Arlt auf Facebook. Doch das deutsch–dänische Paar ist nun mittendrin in den Herausforderungen mit Kind und müsse aufgrund seiner Familienkonstellation Betreuungsprobleme lösen. Der Mutterschutz greife für ihn nicht und für Bundestagsabgeordnete gebe es keine Elternzeit, erklärt Johannes Arlt. Und seinen Sohn mit ins Parlament zu nehmen, hält er für keine gute Idee. Der Bundestag sei sicher nicht der perfekte Aufenthaltsort für ein vier Wochen altes Baby.
Trotzdem, sein Sohn sei das größte Geschenk, dass er in seinem Leben bisher empfangen habe, schreibt Johannes Arlt in seinem Post. „Mein und unser Leben hat sich in den letzten Tagen komplett verändert. Mein Blick auf die Welt und meine Familie. Der Blick auf eine neue und schöne Verantwortung“, heißt es darin weiter.