Auszeichnung
Neustrelitzer Schüler werden mit Daniel–Sanders–Sprachpreis geehrt
Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Susanne Schulz
Ein ganz besonders aufregender Tag mit Familienzuwachs, zwiespältig–ermutigende Gedanken zum Jahreswechsel und ein innerer Konflikt um Querdenker in der Familie: Texte zu diesen Themen haben sich beim diesjährigen Wettbewerb um den Daniel–Sanders–Sprachpreis der Stadt Neustrelitz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) als die besten erwiesen. Lea Füting und Alina Katsalainen, beide Sechstklässlerinnen an der Evangelischen Schule, sowie Leander Jagszent, der am Gymnasium Carolinum in die 9. Klasse geht, wurden dafür im Kulturquartier mit dem jährlich für Schülerinnen und Schüler ausgeschriebenen Preis ausgezeichnet.
Texte in der Laudatio gewürdigt
„Ihr habt nicht nur bewiesen, dass ihr gut schreiben könnt, sondern auch, dass ihr mit wachem Verstand durchs Leben geht“, würdigte Jurymitglied Haidrun Pergande in ihrer Laudatio die eingereichten Texte. Die insgesamt 14 Einsendungen von Schülern aus 6. bis 12. Klassen böten eine „interessante Palette von Themen unserer Gesellschaft, von der uralten Frage nach dem Sinn seines Lebens über Umweltschutz und Wirtschaft, Klimadebatte und Krieg bis hin zu politischen Differenzen innerhalb der Familie“.
Innerer Widerstreit als Thema
In den preisgekrönten Arbeiten überrasche Lea Füting mit einem „erfrischenden und fröhlichen Bericht, klar im Ausdruck und gespickt mit detailreichen Beschreibungen“, gelinge es Leander Jagszent, einen inneren Widerstreit nachvollziehbar zu formulieren und sich aus seiner Zwickmühle herauszukämpfen, erfasse Alina Katsalainen "auf anderthalb Seiten sozusagen die ganze Widersprüchlichkeit der modernen Menschheit“ und lasse am Ende doch die Hoffnung siegen.
Nach einem Sprachforscher benannt
Der Sprachpreis wird seit 1999 jährlich von der Stadt Neustrelitz ausgelobt für Schülerinnen und Schüler, die im Gebiet des Altkreises Mecklenburg–Strelitz leben oder zur Schule gehen. Benannt ist er nach dem Strelitzer Gelehrten und Sprachforscher Daniel Sanders (1819 — 1897). „Von ihm können wir lernen, wie eng Sprache und Demokratie verbunden sind“, verwies Bürgermeister Andreas Grund auf den Neustrelitzer Ehrenbürger. Er würdigte die Wettbewerbsteilnehmer für ihre Freude am Schreiben und „Lust, euch mit Themen auseinanderzusetzen, die euch bewegen und betreffen“. In diesem Sinne gelte die Ehrung auch für alle, die nicht zu Preisträgern gekürt wurden, als Ermutigung, weiter zu schreiben. Im Herbst wird der Daniel–Sanders–Sprachpreis zum 25. Mal ausgeschrieben.