Solarenergie

Darum wird dieser große Solarpark von der Gemeinde positiv gesehen

Neustrelitz/Hohenzieritz / Lesedauer: 2 min

Eine Projektgesellschaft plant, bei Hohenzieritz auf fast 200 Hektar Photovoltaikanlagen zu installieren. Mit dabei sind die Stadtwerke Neustrelitz. Und welche Vorteile gibt es für Hohenzieritz?
Veröffentlicht:17.05.2023, 18:34

Von:
  • Tobias Lemke
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Die Stadtwerke aus Neustrelitz, die Landgut Louisenhof GmbH aus Hohenzieritz und die Wemag AG mit Sitz in Schwerin planen die Errichtung und den Betrieb einer großen Freiflächenphotovoltaikanlage. Die Solarpaneelen mit einer potenziellen Leistung von rund 100 MWpeak sollen auf einer Fläche von rund 190 Hektar Grünland nordwestlich von Hohenzieritz montiert werden.

Bürgermeister sieht günstige Bedingungen

Die Pläne dazu wurden jüngst in der Gemeinde Hohenzieritz sowie zuletzt auch in der Stadtvertretung in Neustrelitz vorgestellt, da hier der Beteiligung der kommunalen Stadtwerke an der Projektgesellschaft zu beschließen war. Die Zustimmung wurde mehrheitlich gegeben.

Am Dienstagabend hat nun auch die Gemeindevertretung von Hohenzieritz für die Bauplanung des großen Solarparks den Weg frei gemacht. Dem Vorhaben sei zugestimmt worden, berichtet Bürgermeister Peter Strobl.

Er verwies darauf, dass in diesem Fall eine besondere Situation bestehen — einmal, weil lokale Akteure das Projekt umsetzen, aber auch, weil die betreffende Fläche günstig liege. So habe es schon Anfragen für andere Bereiche in der Gemeinde gegeben, die vehement abgelehnt wurden, weil Dörfer umbaut worden oder touristische Bereiche betroffen gewesen wären. „Genau das passiert hier jetzt nicht“, sagt Strobl. 

Gemeinde könnte autark werden

Mehrheitlich begrüßt werde das Projekt in der Gemeinde auch, weil Hohenzieritz durch die Photovoltaikanlage autark in Sachen Energieversorgung werde. Das sei nicht nur auf dem Papier so, sondern der Strom könne notfalls vor Ort genutzt werden. Denn geplant wird vom Projektentwickler laut Strobl eine Abspann– sowie eine Speichervorrichtung. In erster Linie gehe es dabei jedoch darum, einen Puffer für Leistungsschwankungen der Anlage zu haben.

Dass mit dem Aufbau des Solarparks landwirtschaftlich genutzte Fläche verloren gehe, sei zwar richtig, jedoch sei der Flächenverbrauch für den Anbau von Pflanzen zur Energieverwertung weitaus höher. Da sei die Effizienz einer Freiflächenphotovoltaikanlage wesentlich besser, sagt Strobl.

Schafweide möglich, Landwirtschaft nicht

Dennoch wurde dieser Punkt auch in der Stadtvertretung Neustrelitz angesprochen. Laut einem Mitarbeiter der Stadtwerke würden mit dem Projekt Ackerflächen wegfallen, die im Durchschnitt unter 50 Bodenpunkte haben. Damit liege man bei den Landesvorgaben für Solarpark–Projekte. Auch sei denkbar, dass bei entsprechend höherem Aufbau der Paneele die Fläche noch als Weide für Schafe genutzt werden könnte. Ein Agri–Solarpark, unter dem noch landwirtschaftliche Nutzung möglich ist, sei aber nicht geplant.

Die Beteiligung der Stadtwerke an dem Projekt wurde von der Stadtvertretung am Ende mehrheitlich positiv gesehen, auch weil damit die Wertschöpfung vor Ort bleibe. Dem Vorhaben zustimmen muss im sogenannten Zielabweichungsverfahren in letzter Instanz aber auch noch das Land.