Geschichte
Das bedeuten die drei Flammen im neuen Useriner Gemeindewappen
Userin / Lesedauer: 3 min

Tobias Lemke
Was lange währt, wird endlich gut. Als sich die Gemeinde Userin vor zwölf Jahren anschickte, ein Wappen zu bekommen, hätte wohl niemand gedacht, dass dieser Prozess bis Anfang dieses Jahres andauern sollte. In der vorigen Woche war es nun so weit. Da erhielt die Gemeinde die gute Nachricht aus dem Schweriner Innenministerium.
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Historisches im Wappen verewigt
„Wir haben unser Wappen genehmigt bekommen“, konnte Userins Bürgermeister Axel Malonek kürzlich beim Jahresempfang der Gemeinde verkünden. Drei blaue Wellen im Fuß symbolisieren darin die drei großen Seen der Gemeinde: die Woblitz, den Labussee und den Useriner See. Zu sehen ist zudem ein brennender Stamm, der auf die Entstehungsgeschichte von Userin verweist. Die Gründung des Dorfes gehe nämlich auf eine Brandrodung für Felder zurück. Die drei Flammen stehen wiederum für die drei historisch belegten Teerofen in Zwenzow, Groß Quassow und Voßwinkel.
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Trinkpokale erinnern an die Ritterzeit
Schließlich sind im Useriner Wappen noch sechs Trinkpokale zu erkennen. Diese gingen auf das Adelsgeschlecht derer zu Dewitz zurück. Die Gründungsurkunden von Userin und Groß Quassow wurden vor mehr als 675 Jahren von einem Ritter des Geschlechts unterzeichnet. Die Trinkpokale würden auch im Stammwappen der Familie auftauchen, erklärt Malonek. Im Fall von Userin seien es nun sechs an der Zahl für insgesamt sechs Ortsteile, die die Gemeinde heute umfasst. Zudem dominieren im Wappen natürlich die Mecklenburger Farben Blau, Gelb und Rot.
Zwölf Jahre lang wurde das Wappen geplant
Zunächst sollte es bereits zur 666-Jahrfeier vor elf Jahren ein Wappen geben. Das klappte nicht ganz und danach schlief die Arbeit daran ein wenig ein. Im Vorfeld zur 675-Jahr-Feier, die im vorigen Sommer gefeiert wurde, wurde das Vorhaben dann aber wieder reaktiviert. Die zwölf Jahre Wappen-Planung seien also mit Unterbrechung zu sehen, erklärt Malonek. Dennoch, auch wenn es für gewöhnlich nicht ganz so lange dauern sollte, sei so eine Wappen-Findung kein leichtes Unterfangen. Es bedarf etwa einer schlüssigen Herleitung der Symbolik und die Beauftragung eines Heraldikers (Wappengestalter).
Feierliche Zeremonie folgt im Sommer
In seinem Glückwunschschreiben an die Useriner schreibt Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD), dass Wappen die Besonderheiten der örtlichen Gemeinschaft widerspiegelten und repräsentatives Aushängeschild seien. „Wappen sind wie kaum ein anderes Zeichen geeignet, Wertvorstellungen, Heimatverbundenheit und Geschichtsbewusstsein zu fördern“, schreibt Pegel. Mit ihrem Wunsch nach einem eigenen Wappen würden die Useriner ihr Interesse an der Bewahrung kulturhistorischer Traditionen zeigen und letztlich sei er auch Ausdruck der kommunalen Selbstverwaltung. Eine Fahnenweihe und die feierliche Wappenbekanntgabe seien für den Sommer übrigens noch geplant, so Userin Bürgermeister.