Der große Sprung bei „Seenplatte rundum“ kommt erst 2024
Neustrelitz/Waren / Lesedauer: 3 min

Mit der Gästekarte Bus und Bahn zwischen Plau am See, Waren, Kleinseenplatte, Neustrelitz und bis nach Feldberg nutzen können — diese angestrebte Maximallösung bei „Seenplatte rundum“ wird es in diesem Sommer noch nicht geben. Daraus wird inzwischen auch beim Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte kein Hehl mehr gemacht. „Wir müssen realistisch bleiben“, sagt der amtierende Geschäftsführer Robert Neidel.
Eigentlich sollte es schon 2023 losgehen
Anfang des Jahres hatte man noch das Ziel ausgerufen, mit dem neuen Mobilitätskonzept möglichst im Sommer dieses Jahres starten zu können. Inzwischen ist aber klar geworden, dass in den allermeisten Kommunen, von denen eine Teilnahme erhofft wird, die Finanzierung nicht so schnell auf den Weg zu bringen ist. Denn vielerorts waren die Kurabgaben, über die das Projekt getragen werden soll, bereits durchkalkuliert und können erst zur Saison 2024 wieder aufgeschnürt werden.
Neustrelitz als Dreh– und Angelpunkt
Im Fall von Neustrelitz, das erst kürzlich den Titel als Erholungsort zugesprochen bekommen hat, wird die Kalkulation der Kurabgabe erst noch erarbeitet. Daher wurde hier für das Auftaktjahr seitens der Stadt eine Teilnahme an „Seenplatte rundum“ durch finanzielle Mittel aus dem städtischen Haushalt zugesichert. Über dieses positive Signal sei der Tourismusverband auch sehr glücklich gewesen, sagt Neidel. Denn Neustrelitz komme als erster Bahnhalt in der Seenplatte aus Richtung Berlin eine Rolle als ein zentraler Dreh– und Angelpunkt zu.
Kann „Müritz rundum“ erweitert werden?
Derzeit sei man nun in der Klärung, ob es noch eine Teilumsetzung in der Modellregion, in der es dann auch eine digitale Gästekarte geben soll, machbar sei. Dies würde laut Neidel die Erweiterung von „Müritz rundum“ auf Neustrelitz und Malchow umfassen. „Wir wollen schauen, was für 2023 noch praktikabel ist, werden aber keinen Schnellschuss hinlegen, der am Ende die große Lösung gefährdet“, sagt der Verbandschef. Sprich, es könne auch gut sein, dass in diesem Sommer nichts mehr klappt, dafür aber die Zeit genutzt wird, um für 2024 die angestrebte Maximallösung vernünftig auf die Beine zu stellen. In einem Gespräch mit dem Wirtschaftsministerium solle das alles nun ausgelotet werden.
Auf Absagen verwiesen
Das Thema hatte jüngst auch im Tourismusausschuss der Stadt Neustrelitz noch mal für eine kritische Nachfrage von Thomas Kowarik (Fraktion Die Linke) gesorgt. Er wollte wissen, ob es mit „Seenplatte rundum“ nun klappt oder nicht und verwies auf die diesjährigen Absagen der umliegenden Kommunen, etwa der Feldberger Seenlandschaft und aus der Kleinseenplatte. „Wir werden kein Geld in ein Projekt geben, das unsicher losläuft. Dann warten wir lieber ab“, erklärte dazu der Neustrelitzer Bürgermeister Andreas Grund (parteilos). Am Ende wolle man aus Neustrelitzer Sicht, dass auch alle anderen mit an Bord sind.